Pseudoisidorische Dekretalen

[466] Pseudoisidōrische Dekretālen, eine Sammlung zum größten Teil unechter päpstl. Verordnungen, entstanden um 850 in der Rheimser Kirchenprovinz durch Isidorus Mercator (Peccator); sie übertragen die Machtansprüche des Papsttums auf die ältesten Zeiten, wurden schon von Nikolaus I. (858-867) trotz ihrer Unechtheit gebraucht, gingen in das Corpus juris canonici als Grundlage des mittelalterlichen Kirchenrechts über. Kritische Ausgabe von Hinschius (1863). – Vgl. Maaßen (1885), Simson in Sybels »Histor. Zeitschrift« (1892).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 466.
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