[489] Rāmāyaṇa, das zweite große Nationalepos der Inder neben dem Mahābhārata, im Gegensatz zu diesem aber ein Kunstepos eines Dichters, als welcher Vālmīki genannt wird. Es umfaßt 24.000 Verse, meist Çloka, in 7 Büchern und enthält die Geschichte des Rāma, des Sohnes des Königs Daçaratha von Ayodhyā (heute Oudh), in dem sich der Gott Vishṇu verkörpert hat. Dem Rāma, der auf Betreiben seiner Stiefmutter verbannt wird, wird durch den Dämonenfürsten Rāvaṇa auf Ceylon seine Frau Sītā geraubt, die Rāma mit Hilfe des Affenkönigs Sugrīva und dessen Minister Hanuman nach harten Kämpfen wiedergewinnt. Übersetzt ins Englische von Dutt (7 Bde., 1891-94). Nachdichtung im Deutschen von A. Holtzmann (2. Aufl. 1843) und »Ind. Sagen« (2. Aufl. 1854), deutsche Übersetzung von Menrad (1897 fg.).