Románow

[552] Románow, russ. Bojarengeschlecht, als dessen Ahnherr Andrej Iwanowitsch Kobyla gilt, Sohn des Glanda-Kambila Diwonowitsch, getauft Iwan, der um 1280 aus Litauen nach Moskau gekommen sein soll. Andrej hatte fünf Söhne; einer derselben, Fedor Koschka, hatte zum Nachkommen Roman Jurjewitsch Sacharjin-R. (gest. 1543), dessen Nachkommen sich einfach R. nannten. Die Tochter desselben, Anastasija Romanowna, wurde 1547 die Gemahlin des Zaren Iwan IV. Wassiljewitsch, und ihr Bruder Nikita R. (gest. 1585) heiratete Jewdokija Alexandrowna, Fürstin von Susdal, die von Andrej Jaroslawitsch, einem Bruder Alexander Newskijs, abstammte. Dadurch waren die R. mit dem Hause Rurik verbunden. Nikitas Sohn war Fedor Nikititsch R. (gest. 1634), unter dem Namen Philaret Metropolit von Rostow und später Patriarch von Moskau, und des letztern Sohn Michail Fedorowitsch R. (gest. 1645) wurde 1613 auf den russ. Thron erhoben. Seine Nachkommen herrschten im Mannsstamm bis 1730 (Tod Peters II.), in weiblicher Linie bis 1762 (Tod der Kaiserin Elisabeth). Aus letzterer ist jedoch mit Kaiser Peter III. (gest. 1762) die noch jetzt in Rußland regierende Linie Holstein-Gottorp oder Oldenburg-R. hervorgegangen. – Vgl. Camphausen (1865), Frideburg (russ., 1834-57), Scholtschjin (russ., 1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 552.
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