[578] Den Grundstock des Russischen Reichs bildete das Fürstent. Moskau, das Ende des 13. Jahrh. noch unter der Oberherrschaft der Mongolen, von der sich R. erst Ende des 14. Jahrh. vollständig befreite, errichtet wurde. Es vergrößerte sich allmählich durch die angrenzenden Fürstentümer, im 15. Jahrh. reichte es schon bis ans Eismeer, im 16. Jahrh. bis Kasan und Astrachan. Damit begann die Eroberung Sibiriens, die schon im 17. Jahrh. bis zum Ochotskischen Meer und Kamtschatka gelangte. Unter Peter I. kam Livland mit der Ostseeküste und ein Teil Finnlands zu R., unter Katharina II. das ganze Gebiet längs der Nordküste des Schwarzen Meers und bei der Teilung Polens der größte Teil des letztern; unter Alexander I. das übrige Finnland mit den Ålandsinseln. Gleichzeitig begannen die Kämpfe im Kaukasus, die 1864 mit der Unterwerfung Schamyls endeten. In der 2. Hälfte des 19. Jahrh. kamen das Amur- und Ussuriland in Ostasien sowie der größte Teil des jetzigen russ. Zentralasiens zu R. 1799-1867 gehörten noch Alaska und die Aleuten zu R. Ein Versuch R.s, im Pachtgebiet Kwan-tung am Gelben Meer festen Fuß zu fassen, wurde durch den für R. ungünstigen Verlauf des Russisch-Japanischen Krieges 1904-5 vereitelt. Der Flächeninhalt R.s betrug beim Tode Alexanders I. (1825) 18,7, Nikolaus' I. (1855) 20,7, Alexanders II. (1881) 21,4, Mill. qkm.
Eine wirkliche Volkszählung nach europ. Muster fand in R. erst 9. Febr. 1897 statt. Vorher wurden nur zur Feststellung der Kopfsteuer von Zeit zu Zeit Abschätzungen, die sog. Revisionen (im ganzen 10), vorgenommen, denen später Berechnungen folgten. Hiernach betrug die Bevölkerung R.s 1722 (1. Revision) 14, 1858 (10. Revision) 74, 1892: 91 Mill. E. Geschlecht. Das weibliche Geschlecht überwiegt (1897) das männliche um 715.956 Personen. Auf 100 Personen männlichen Geschlechts kommen weibliche: im Europ. R. 102,8, in Polen 98,6, in Kaukasien 89,5, in Finnland 102,5, in Sibirien 93,7, in Zentralasien 86,7. Wohnort. Es gibt in R. 1322 Städte und 565.564 Flecken und Dörfer. Die städtische Bevölkerung beträgt nur 14 Proz. der Gesamtbevölkerung. 19 Städte haben über 100.000, 35 über 50.000 und 69 über 25.000 E. Bewegung der Bevölkerung. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich jährlich 48,8 Geburten und 35,1 Todesfälle (für das Europ. R. betragen diese Zahlen 47,7 und 34,5); der jährliche Überschuß stellt sich sonach auf etwa 13/4 Mill.; über die Auswanderung aus R. s. Beilage Auswanderung.
Nationalität. R. wird von ca. 140 Völkerschaften bewohnt. Die Seelenzahl der wichtigsten beträgt nach der Volkszählung von 1897: 83.933.567 Russen (davon im Europ. R. 48.558.721 Großrussen, 20.414.866 Kleinrussen, 5.823.383 Weißrussen, in Asiat.-R. 8.504.753 Russen überhaupt), 7.931.307 Polen (davon im Europ. R. mit Polen 7.865.437), 172.659 Bulgaren, 50.385 Tschechen – Slawen überhaupt 92.089.733; ferner 1.210.510 Litauer, 448.022 Schmuden oder Samogitier, 1.435.937 Letten – litauische Völker überhaupt 3.094.469; 186.925 Griechen, 1.121.669 Rumänen, 16.433 Franzosen, 1.790.849 Deutsche (davon 56.729 in Kaukasien, 14.398 in Sibirien und Russ.-Zentralasien); 1.173.096 Armenier (davon in Kaukasien allein 1.118.094), 350.397 Tadschik, 171.716 Osseten, 99.949 Kurden, 95.056 Taten, 44.582 Zigeuner, Perser, Hindu u. a. – Völker der iranischen Gruppe zusammen 2.003.672; 2.444.317 Georgier, Mingrelier, Lesgier und andere kaukas. Bergvölker; 5.063.156 Israeliten (davon in Polen 1.267.194, in Kaukasien 40.498, in Sibirien und Zentralasien 40.469); 143.068 Finnen (außer in Finnland), 420.970 Wotjaken, 208.101 Karelier, 25.820 Tschuden, 1.002.738 Esten, 1.023.841 Mordwinen, 375.439 Tscheremissen, 153.618 Syrjanen, 104.691 Permier, 19.663 Ostjaken, 15.877 Samojeden, Lappen, Wogulen – Völker der ugrisch-finnischen Gruppe zusammen 3.518.024; 3.737.627 Tataren, 1.321.363 Baschkiren, 53.847 Meschtscherjaken, 208.822 Türken (Osmanen), 117.773 Teptjaren, 843.755 Tschuwaschen, 281.357 Turkmenen, 4.084.139 Kasak-Kirgisen, 201.682 Kara-Kirgisen, 968.655 Sarten, 726.414 Usbeken, 227.384 Jakuten u. a. – die türk. (turanische) Gruppe zusammen 13.601.251; 190.648 Kalmücken (davon 172.828 im Europ. R.), 288.663 Burjaten; 66.270 Tungusen; 11.795 Tschuktschen, 6058 Korjaken, 6194 Giljaken u. a. – an Hyperboräern zusammen 33.602; 57.459 Chinesen, 26.005 Koreaner, 2649 Japaner.
Die Armee besteht aus dem stehenden Heer, der Reichswehr (Opoltschenije) und den Kosaken. Das Heerwesen ist durch die Gesetze von 1874 (Einführung der allgemeinen Wehrpflicht), 1876, 1888, 1893, 1897 und 1901 geordnet. Die allgemeine Wehrpflicht erstreckt sich auf die gesamte männliche Bevölkerung ausgenommen einzelne Gebiete. Die Wehrpflicht dauert vom 21. bis zum vollendeten 43. Lebensjahre, die Dienstpflicht im stehenden Heer: 5 Jahre bei der Fahne (tatsächlich nur für Kavallerie, reitende Artillerie, Ingenieurtruppen und die Truppen in den Militärbez. Amur und Turkestan; 4 Jahre für die übrigen), 13 bez. 14 jahre in der Reserve, darauf in der Reichswehr bis zum 43. Jahre. Die Reserve übt zweimal 6 Wochen. Die Bevölkerung Transkaukasiens und die eingeborene des Kuban- und Terekgebietes dient 5 Jahre bei der Fahne und 13 Jahre in der Reserve. Die Reichswehr umfaßt in zwei Aufgeboten alle wehrfähigen, nicht dem stehenden Heer angehörigen Männer vom 21. bis 43. Jahre, die ausgeschieden oder als überzählig ausgelost sind. Das 1. Aufgebot, dessen vier jüngste Jahrgänge zweimal zusammen 6 Wochen übt, dient im Kriege zur Verstärkung des stehenden Heeres und zur Bildung besonderer Truppenteile; das 2. Aufgebot, das aus allen im Frieden vom Dienst Befreiten besteht, nur zu letzterm Zwecke. In Finnland ist die Dienstzeit seit 1901 die gleiche. Die Dienstpflicht der Kosaken dauert vom 18. bis 38. Jahre und zwar in der Vorbereitungskategorie 3, Frontkategorie 12 (je 4 Jahre in den drei Aufgeboten; im 2. jährlich Übungen, im 3. überhaupt eine dreiwöchige), Ersatzkategorie (Ergänzung im Kriege) 5 Jahre. Aus der Vorbereitungs- treten jährlich rund 16.500 Mann in die Frontkategorie. Die Heereswehr umfaßt alle wehrfähigen, nicht dem Dienststand angehörigen Kosaken; sie kann nur bei außergewöhnlicher Kriegslage durch den Kaiser aufgeboten werden. – Die Mannschaften der Flotte dienen 7 Jahre aktiv und 3 Jahre in der Reserve. Befreit sind vom Dienst: die Geistlichen aller christl. Bekenntnisse; nur im Frieden: Ärzte, Tierärzte, Apotheker, Lehrer und im Auslande auf Staatskosten ausgebildete Künstler. Mohammedaner, die Osseten ausgenommen, sind gegen Entrichtung einer Wehrsteuer von der persönlichen Dienstpflicht befreit.
Nach einem Gesetz vom Mai 1906 ist die aktive Dienstzeit für die Infanterie und Fußartillerie auf 3, für die andern Waffen auf 4, für die Marine auf 5 Jahre festgesetzt worden. Der Dienst in der Reserve schwankt zwischen 7 und 16 Jahren. Für Personen von bestimmtem Bildungsgrad werden Vergünstigungen zugelassen.
1) Europa und Kaukasus sind nebst Finnland in 8 Militärbezirke und das Dongebiet eingeteilt. Das Heer zählt 26 Armeekorps (Garde-, Grenadier-, 1. bis 22., 1. und 2. kaukas.), die in der Regel 2 Infanteriedivisionen mit 2 Feldartilleriebrigaden und 1 Kavalleriedivision mit 1 reitenden Artillerieabteilung umfassen; ferner 2 Kavalleriekorps zu je 2 Divisionen, endlich 1 Kosakendivision außer Korpsverband. Von diesen 28 Korps stehen 9, das 1., 4., 8. bis 10., 13., 16., 17., 19., in Ostasien als Teile der Mandschureiarmeen (s. unten).
Friedenssollstand Ende 1905. a. Feldtruppen. Infanterie: 3 Garde- (12 Regimenter, 48 Bataillone), 4 Grenadier- (16, 64) und 45 Armeedivisionen (180, 720), zusammen 52 (208, 832); 1 Gardeschützenbrigade (1, 5), 5 Armeeschützendivisionen (20, 80), 2 finn. (8, 16), 2 kaukas. Schützenbrigaden (0, 8), 1 Kuban-Plastunkosakenbrigade (0, 6), zusammen 115 Bataillone, insgesamt 947 Infanteriebataillone und 76 Maschinengewehrkompanien; hiervon sind nur 579 Bataillone und 46 Maschinengewehrkompanien in Europa. Kavallerie und Kosaken 1. Aufgebots: 10 Gardekavellerie- (52 Eskadrons), 55 Armeedragoner-(330), 1 Dagestanreiterregiment (6), je 1 Krim- und Ossetenhalbregiment (4), Feldgendarmerie (7), Lehrtruppen (11/2), zusammen 4001/2 Eskadrons Kavallerie, davon 3863/2 in Europa; 34 Regimenter Kosaken zu 6, 33/2 zu 4 und 14 selbständige Sotnien, zusammen 236 Sotnien, hiervon 206 in Europa; außerdem 12 Sotnien ständige Milizen.
Artillerie. Die fahrende Artillerie zählt: 3 Garde-(21 Batterien), 4 Grenadier- (27 fahrende, 1 Gebirgsbatterie), 45 Armeebrigaden (303 fahrende, 3 Gebirgsbatterien), Gardeschützen- (2 Batterien), kaukas. Schützenabteilung (2 Batterien, 1 Gebirgsbatterie), Finnländ. Regiment (4), 5 Armeeschützen- (21), 13 Mörserabteilungen (26), zusammen 365 Batterien, 5 Gebirgs- und 26 Mörserbatterien, davon 259 in Europa; die reitende Artillerie zählt: 6 Batterien Garde und Kosaken, 23 Armee-, 7 Donkosakenbatterien ohne Garde, 2 Orenburg-, 4 Kuban-, 2 Terekkosaken-, 4 Gebirgs-, zusammen 48 Batterien, davon 40 in Europa. Technische Truppen: 1 Gardesappeurbataillon (5 Sappeur-, 1 Telegraphenkompanie), 1 Grenadier- (3, 1), 21 Armee- (70, 21), 2 kaukas. Sappeur- (8, 2), 8 Pontonier- (22 Kompanien), 4 Eisenbahnbataillone (19), Funkentelegraphie (1), zusammen 153 Kompanien und 11/2 Eskadron (Sotnie), davon 82 in Europa. b. Reservetruppen. Infanterie: Stämme von 21 Brigaden (55 Regimenter, 142 Bataillone), davon 50 Bataillone in Europa, außerdem ebenda 312 Bataillone Reservetruppen, die in der Rückbildung begriffen sind. Von Reiterregimentern der 2. und 3. Aufgebote der europ. Kosakenheere bestehen 48 Regimenter mit 282 Sotnien. Artillerie: Stämme von 7 Brigaden (40 fahrende, 1 Gebirgsbatterie), davon 18 fahrende und 1 Gebirgsbatterie in Europa, außerdem ebenda 97 Batterien in der Rückbildung begriffene Reservetruppen. Die 5 Reserve sappeur bataillone mit 12 Sappeur-und 5 Telegraphenkompanien befinden sich in Europa, außerdem noch 8 Eisenbahnkompanien, ebenso die 6 Trainbataillone mit 22 Kompanien. c. Ersatztruppen. Bis Ende 1905 haben 100 Ersatzbataillone Infanterie bestanden. Die Kavallerie zählt 64 Eskadrons, die Artillerie 18 Batterien, sämtlich in Europa. d. Festungstruppen. 30 Regimenter Infanterie mit 150 Bataillonen, 16 Bataillone Belagerungsartillerie, 16 Ausfallbatterien, 53 Bataillone Festungsartillerie mit 216 Kompanien. Die Friedensstärke wurde durch Entsendung geschlossener Verbände nach Ostasien um 260.000 Mann vermindert. Die aufgestellten Reserve- und Kosakenformationen haben Ende 1905 eine Stärke von 140.000 Mann erreicht, so daß an der Friedensstärke etwa 120.000 Mann fehlen. Die Friedensstärke des Heeres in Europa und im Kaukasus wird daher zurzeit nicht ganz 900.000 Mann betragen. e. Grenzwache. Die im Frieden vorhandenen 29 europ. und kaukas. Brigaden formieren im Kriege je 1 Reiterregiment zu 4 Sotnien und 1 Bataillon. – Die Reichswehr zählt 700 Felddruschinen (Bataillone), 80-100 Reitersotnien, 80 Batterien, 10 Fußartilleriebataillone, 20 Ingenieurkompanien.
2) Asien. Das asiat. R. ist in drei Militärbezirke (Turkestan, Sibirien, Ostasien oder Amur) eingeteilt. Im ersten befinden sich 2 turkestan. Armeekorps; zusammen 7 Schützenbrigaden (28 Bataillone) und 14 Maschinengewehrkompanien und 2 Reservebrigaden (8), 1 Kavalleriedivision (3 Brigaden, 71/2 Regimenter, 36 Sotnien resp. Schwadronen), 2 Artilleriebrigaden (9 fahrende, 3 Gebirgs-, 1 Mörser-, 2 reitende Batterien), 5 Sappeur-, 2 Telegraphenkompanien; an Truppen außer Korpsverband: 1 Schützenbrigade (4 Bataillone) mit 2 Maschinengewehrkompanien, 1 Kavalleriebrigade (2 Regimenter, 12 Schwadronen), 1 fahrende, 1 Gebirgs-, 2 Reservekaderbatterien Artillerie, 2 Eisenbahnbataillone, je 1 Eisenbahn-, Pionier-, Telegraphen-, Trainkaderkompanie, 8 Kompanien Festungsartillerie. Gesamtfriedensstärke etwa 55.000 Mann. In Sibirien befindet sich gegenwärtig nur 1 Westsibir. Schützenbataillon, das 3. Sibir. Kosakenregiment und die Kosakenhalbregimenter Irkutsk und Krasnojarsk. In Ostasien stehen 3 sog. Mandschureiarmeen, die sich zusammensetzen aus 9 europ. Armeekorps (s. oben), 7 Sibir., 2 Schützen- und 1 Kavalleriekorps; außerdem im Küstengebiet 5 Ostsibir. Schützendivisionen #., zusammen 18 Armee- und 1 Kavalleriekorps: 31 Infanteriedivisionen (62 Brigaden, 124 Regimenter, 496 Bataillone) mit 31 Maschinengewehrabteilungen, 11/2 Kavalleriedivision (4 Brigaden, 12 volle, 1/2 und 1/3 Regiment, 773/2 Eskadrons bez. Sotnien), 293/3 Feldartilleriebrigaden (1871/4 fahrende, 8 reitende 182/4 Gebirgs-, 14 Mörser- bez. 14 Haubitzbatterien), 37 Bataillone Technische Truppen und 11/2 Telegrapheneskadrons.
Außerdem waren an Reservetruppen aufgestellt, die aber 1905 und 1906 aus den Verbänden des Mandschureiheeres wieder entlassen sind, namentlich 9 Divisionen Infanterie, 41/2 Kavallerie und 16/3 Artillerie. Darin einbegriffen waren 1905: 3 Ostsibir. Schützendivisionen, davon ein Drittel Kavallerie. Die Grenzwache in Asien zählt 6 Brigaden und 2 Abteilungen.
Die abgerundete Verpflegungsstärke (ohne Trains) beträgt in Europa und im Kaukasus 2 Mill. Köpfe (davon 55.000 noch mobil in Ostasien), in Turkestan 90.000, in Sibirien und Ostasien 300.000 (256.000), die Gesamtstärke 2.390.000 (806.000) Köpfe. Hierzu treten 260.000 Mann Festungs-, mindestens 300.000 Ersatztruppen und etwa 700.000 Mann Reichswehr.
Das jährl. Rekrutenkontingent betrug 1902: 318.745, 1905: 475.364, 1906: 447.302 Mann einschließlich der Flotte und Grenzwache; außerdem etwa 16.500 Kosaken und 100 Osseten.
Bewaffnung. Gewehr M 91, System Nagant-Mossin, genannt Dreiliniengewehr (7,62 mm). Dragoner und Kosaken haben ein kürzeres Gewehr desselben Systems. 7,62 cm-Schnellfeuergeschütze, daneben noch schwere und leichte 8,7 cm-Feldgeschütze, außerdem 15 cm-Feldmörser, Gebirgsartillerie 6,35 cm-Geschütze. – Kriegsflotte 1905. Ostseeflotte: 5 Linienschiffe (davon 3 fertig), 2 Panzerkanonenboote, 9 Panzerkreuzer (3 fertig), 11 Geschützte Kreuzer, 11 Kanonenboote (im Bau), 33 fertige und 53 z. T. fertige Torpedobootszerstörer, 23 Untersee-, 55 fertige, 10 z. T. fertige Torpedoboote, Schul-, Minenschiffe, Eisbrecher, 3 kaiserl. Jachten. Schwarze Meer-Flotte: 10 Linienschiffe (8 fertig), 2 Geschützte, 7 Ungeschützte Kreuzer, 20 Torpedobootszerstörer (16 (fertig), 32 Torpedoboote, davon 10 veraltet, 3 Schulschiffe. Personal: 2187 Seeoffiziere, 530 Ingenieure, 330 Sanitätsoffiziere, 980 Seekadetten, 68.716 Deck-, Unteroffiziere und Mannschaften. Marineetat 1902/3: 216,3 Mill. M (davon 81,2 für Schiffbau und -armierung), 1903/4: 250,4 (109,7), 1904/5: 245,4 (109,7), 1905/6: 252 (117) Mill. M. – Befestigungen. An der Westgrenze Polens das große Festungsdreieck Warschau-Iwangorod-Brest-Litowsk als Zentralstellung. Daran schließt sich nach N. die befestigte Narew-Njemen-Linie: Nowogeorgiewsk und Segrshe (Zegrze) (mit Warschau zusammen ein verschanztes Lager), Brückenköpfe Pultusk, Roschau, Ostrolenka, Lomsha, Sperrfeste Ossowez, Brückenköpfe Grodno und Olita, gestützt auf die Gürtelfestung Kowno. Im S. die behelfsmäßig verschanzten Lager Luzk und Rowno und Sperrfort Dubno, im Innern Dwinsk, Bobrujsk, Kiew und Bender als Depotplätze, im Kaukasus neben kleinern festen Plätzen Kars und Alexandropol. An der Ostsee die Kriegshäfen Libau und Kronstadt, daneben Ust-Dwinsk, Reval, Wiborg, Sweaborg und Torneå; am Schwarzen Meer der Kriegshafen Sewastopol und die Festungen Otschakow und Kertsch-Jenikale, sowie die Küstenbatterien von Michajlow (Batum); in Ostasien Wladiwostok.
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