Busse

[228] Busse, ist jedes Leiden oder Opfer, welches man zur Vergütung eines begangenen oder Jemandem zugefügten Unrechts übernimmt. Da nun der Sünder Gott und der Kirche gleichsam Unrecht zufügt, so ist er, nach der Ansicht der christlichen Kirche, beiden Genugthuung schuldig, er muß Buße thun. Sie ist demnach der Uebergang vom Bösen zum Guten, und bedingt eine richtige Selbsterkenntniß des Ersteren. Ohne Reue ist keine wahre Buße und ohne Buße ist keine Vergebung der Sünden zu erwarten. Wer aber bereuet, wer Buße thun will, muß die Demuth im Herzen tragen, er muß durchdrungen sein von der Erkenntniß seiner Fehler, er muß das Bedürfniß der Besserung fühlen, er muß seine Sünden eingestehen, er muß beichten. Dann aber übt die Kirche wie eine liebende Mutter, das Amt der Vergebung, das von Jesus seinen Aposteln und von diesen deren Nachfolgern übertragen wurde.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 228.
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