Colibri

[448] Colibri. Der kleinste Vogel, welcher existirt – (Colibri mimimus, kaum bemerklich größer als eine Hummel). Seine Eierchen sind nicht so groß als eine Erbse, das Nest wie eine Nußschale. Diese zarten Vögelchen zeichnen sich durch einen wunderbar schönen, metallisch glänzenden Farbenschmuck aus, sind äußerst lebhaft, leben unter einander oft im Streit, fliegen mit außerordentlicher Schnelligkeit, wobei sie wie Feuerfunken in der Sonne glänzen, leben meistens nur vom Nektar der Blumen, welchen sie mit ihren seinen, langen Schnäbeln und der röhrenförmigen Zunge aussaugen, und sind überhaupt so zart, daß man sie mit Wasserspritzen schießt. Man braucht nämlich nur ihr Gefieder zu benetzen, um sie zum Fliegen untüchtig zu machen. Der Kolibrifresser, eine schreckliche Spinne, deren Körper fast so groß ist, wie der des Sperlings, mit langen, dickbehaarten, starken Füßen, macht gewöhnlich dem poetischen Leben der kleinen Thiere ein Ende, indem sie dieselben mit einem Sprunge erhascht, und ihnen das Blut aussaugt. Nach Europa hat man sie noch nicht lebend gebracht; einige Gattungen derselben unterhält man in Amerika im Zimmer, wo sie von Honigwasser sich nährend, ein paar Wochen ausdauern, dann aber auch sterben.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 448.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika