[260] Lakschmi, die große Naturgottheit der indischen Mythe, des Wischnu Gemahlin, dem sie treu ist in allen seinen Verwandlungen, die Tempelgenossin Wischnu's und die zweite Tochter der Paraschakti, der weiblichen Urkraft, eine der sieben Mütter, Sapta Madara jener großartigen Göttersagen Indiens. Lakschmi wurde so gedacht, wie sich die Griechen die Ceres, die Venus als Mutter[260] aller Wesen, die Ops, Isis oder Tellus dachten, sie ist der schöpferische Schooß des Lebens und der unbeschreiblich fruchtbare Mangobaum ihr Symbol. Sie ist ewig groß, ewig fruchtbar, eine Mutter alles Schönen, alles Wohlbefindens und heißt die Vollendetschöne, die Lotosherrscherin, die Weltmutter, die Allgebärerin. Ihr ist die Kuh heilig, und wie Venus Aphrodite entstieg sie dem Meeresschaume. Sie wird abgebildet mit entblößter Brust, mit bedecktem Haupt, bisweilen mit einem saugenden Kinde, in der Hand den Lotos haltend. Ihr zu Ehren wird in vielen Häusern ein immerwährendes Licht gebrannt, auch eine Lampe mit sieben Flammen angezündet.
ch