[39] Salomo, der Sohn David's und dritter König des jüdischen Volks. Wenn die biblische Geschichte uns denselben schon als einen mächtigen orientalischen Herrscher voll Prachtlust, Sinnlichkeit und[39] Weisheit darstellt, so bleibt doch die Schilderung seines großartigen Hofstaates, seines imposanten Tempelbaues, seiner ungeheuern Reichthümer, weit hinter den talmudischen Mythen zurück, welche Salomo als den größten Magus schildern, den je die Erde trug, davon eine Menge originellphantastischer Mährchen noch jetzt den Orient durchklingen. S. besaß, diesem zu Folge, einen Siegelring, in diesem war das unaussprechbare Wort Schem-Hamphorasch eingegraben, der Name des höchsten Gottes, das Symbol seiner Allmacht. Er durfte nur den Ring drehen, so erschienen Legionen dienender Geister; hielt er ihn empor, so gehorchten die Elemente seinem Wollen. Was mit dem heiligen Ring besiegelt ward, war unverbrüchlich, kein Sterblicher konnte dieses Siegel lösen. Es bannte Geister und machte Weltkräfte dem Magus dienstbar. Noch in spätern Zeiten ist Salomonis Ring, Siegel und Schlüssel sprichwörtlich geworden.
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