[2882] furca, ae, f. (verwandt mit fulcio), die (zweizackige) Gabel, I) eig.: furcā detrudere alqm, Liv.: furcā bicorni levare terga suis, Ov. – sprichw., naturam expellas furcā (mit der G. = mit aller Gewalt), tamen usque recurret. Hor. ep. 1, 10, 24; vgl. furcilla. – II) übtr.: A) die gabelförmige Stütze, zum Stützen der Reben, valli furcaeque bicornes, Verg.: furcas subdere vitibus, Plin.: vitibus aptare sudes furcasque valentes, Verg.: zum Aufrechterhalten der Netze, die Forkel (Firkel), retia furcis sublevare, Plin.: zum Stützen eines Baues, furcae duodenos ab terra spectacula alta sustinentes pedes, Liv.: furcas subiere columnae, Säulen traten an die Stelle der Stützen, Ov.: furcae utrimque suspensae fulciebant casam, Sen.: ein Bock, den man unter den Wagen beim Anspannen setzte, damit er nicht umfiel, Edict. Diocl. 15, 9 (wo φοῦρκα). – B) ein gabelförmiges Tragreff, die Gabel, Plaut. Cas. 438. – u. ein dem ähnliches Strafwerkzeug (zwei Hölzer, die, in Gestalt eines Λ zusammengefügt, Nacken und Rücken drückten, während die Hände an die beiden Enden gebunden waren), das Gabelkreuz, das Sklaven, die ein Vergehen begangen, mit sich herumtragen mußten, Plaut. Cas. 389, u. darin steckend gepeitscht wurden, Cic. de div. 1, 55. Liv. 2, 36, 1. Lact. 2, 7, 20: ebenso für Vater- (Mutter-, Geschwister-) Mörder, Liv. 1, 26, 10 (vgl. Bremi Suet. Claud. 34): u. für Staatsfeinde, Suet. Ner. 49, 2. Eutr. 7, 5. – ire sub furcam, bildl., in die schmählichste Knechtschaft geraten. Hor. sat. 2, 7, 66. – C) eine gabelförmige Art Galgen, um Sklaven, Straßenräuber usw. daran zu hängen, Plin. u. ICt. – D) ein gabelförmiges Joch, in das zahm zu machende junge Stiere gebracht wurden, die Gabel, Varro r. r. 1, 20, 2. – E) cancrorum furcae, die Scheren, Apul. apol. 35. – F) das Gestell, im Ggstz. zum Oberkörper (latus), deforme est in feminis furcam latere habere maiorem, Schol. Hor. sat. 1, 2, 93. – G) ein enger Paß in Gestalt eines V, furcae Caudinae, Val. Max. 5, 1. ext. 5. u. 7, 2. ext. 17 (vgl. Caudium).