Aegaeon

[81] AEGAEON, onis, Gr. Ἀιγαίων, ωνος, ( Tab. II.) des Cölus und der Erde, Hesiod. Theog. v. 149. oder auch der Erde und des Pontus Sohn, Eumelus apud Schol. Apollon. ad lib. I. v. 1165. stund dem Jupiter wider die Riesen bey; oder, da ihn Juno, Pallas, Neptun und die übrigen Götter gefangen genommen, machte ihn Thetis durch diesen Aegäon von seinen Banden wieder los. Serv. ad Virg. Aen. VI. v. 287. Doch wollen auch einige, er sey mit wider den Jupiter gewesen, und von ihm mit dem Donner erleget worden. Virg. Aen. X. v. 567. & Serv. ad Virg. l. c. Hingegen geben noch andere vor, Neptun habe ihn überwunden und im Meere ersäuft; [81] Conon ap. Gyrald. Synt. V. p. 171. und wiederum andere schreiben, Neptun habe ihn zu seinem Eydame gemachet, und seine Tochter, Cymopolia, zur Gemahlinn gegeben; Hsiod. l. c. v. 817. daher ihn auch einige zu einem von den Meergöttern machen, Ovid. Metam. L. II. v. 10. & Gyrald. l. c. wofern solches nicht ein anderer Aegäon seyn soll. Er hatte aber diesen Namen Aegäon nur bey den Menschen, und wurde von den Göttern Briareus genannt. Homer. Il. A. v. 403. cf. Serv. l. c. Man giebt ihn für einen ungeheuren Riesen aus, der hundert Arme, Virgil Aen. X. v. 565. und funfzig, oder, nach einigen, gar hundert Köpfe hatte, aus deren Rachen er Feuer spie. Servius & Taubman. ad Virg. Aen. VI. v. 287. Er war zum Hüter in dem Eingange der Hölle bestellet, damit die Titanen sich nicht etwan von ihren Banden los machen, und den andern, die sich in dasiger Gegend befanden, Schaden thun möchten. Taubman. ibid.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 81-82.
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