[1958] PHAEDRA, æ, Gr. Φαίδρα, ας, (⇒ Tab. XX.) des Minos II. und der Pasiphae Tochter, Apollod. l. III. c. 1. §. 2. Sie heurathete den Theseus, ungeachtet selbiger ihre Schwester Ariadne vorher entführet, und wieder verlassen hatte. Hygin. Fab. 43. Es gab sie ihm aber ihr Bruder Deukalion zur Bestätigung des Friedens und Bündnisses, welches er mit den Atheniensern gemacht hatte. Theseus schickete seinen Sohn von der Amazone, den Hippolytus, nach Trözene, und zeugete mit ihr den Akamas und Demophon. Diod. Sic. l. IV. c. 64. p. 184. Nach einigen soll er sie schon von ihrem Vater selbst in obgedachter Absicht erhalten haben. Athen. l. XIII. c. 8. p. 601. Jedoch soll sie auch nur seine Liebste gewesen seyn. Ib. c. 1. p. 557. Als sie einst nach Eleusis gieng, und Hippolytus auch dahin kam, so wurde sie von seiner Schönheit ganz entzückt, und verliebte sich sterblich in ihn. Euripid. Hippol. 24. Diese unglückliche Liebe aber bewirkete so wohl dessen, als ihren eigenen kläglichen Tod. Sieh Hippolytus. Nach der gemeinsten Erzählung erhieng sie sich, weil sie ihren Stiefsohn nicht hatte zur Gegenliebe bewegen können, noch ehe solcher auf ihr falsches Angeben von seinem Vater war verwünschet und von seinen Pferden geschleifet worden. Eurip. l. c. Act. III. fin. & Act. IV. init. Plutar. Parall. min. n. 34. p. 314. Hygin. Fab. 47. Diod. Sic. l. c. Doch wollen auch einige, sie habe sich erst nachher den Tod angethan. Serv. ad Virg. Aen. VI. 445. Andere erzählen, sie habe sich mit des Hippolytus Degen, welchen sie ihm entrissen, da er [1958] nicht in ihr unzüchtiges Begehren willigen wollen, und zum Beweise brauchete, daß er sie geschändet, das Leben genommen, da sein zerfleischter Leichnam zurück gebracht worden. Senec. Hippol. 891, 1195. Die Tragödien, die Sophokles und Euripides von ihr geschrieben, sind längst wieder verloren gegangen. Fabric. Biblioth. Gr. l. II. c. 17. §. 3. & c. 18. §. 3.