[119] 1S. Aldericus (6. Febr.) Altd. = Edelreich, reich an Adel, von vornehmer Abstammung. – Der hl. Alderich, ein Viehhirte in Fußenich (Fusniacum), soll aus vornehmem, ja nach Einigen aus königlichem Geblüte in Frankreich entsprossen sein, was sich jedoch nicht beweisen läßt. Soviel indeß scheint ausgemacht zu seyn, daß er am Ende des 12. Jahrhunderts in die Gegend von Zülch oder Zülpich (Tolbiacum etc.) im Erzstifte Köln kam und dann in's nahe gelegene Thal vordrang, wo das weibliche Prämonstratenser-Kloster Fußenich einen herrlichen Glanz der klösterlichen Zucht verbreit etc. Hier nun verdingte sich der hl. Alderich, innigst ergriffen von der Nichtigkeit der Dinge, als Knecht und übernahm die Obsorge über die Heerden. Als er einst auf dem Felde großen Durst litt, befahl ihm ein Engel, mit seinem Hirtenstabe auf die Erde zu schlagen, worauf alsbald ein Brunnen hervorquoll, der heut zu Tage noch fließen soll. Er starb im zwanzigsten Jahre seines Alters um das Jahr 1200 und ward zuerst auf dem Kirchhof begraben, dann aber, als seine Gebeine immer wieder aus dem Grabe herauskamen, in der Kirche selbst beigesetzt. Hier blieben seine Ueberreste bis zum Jahre 1642, in welchem das Kloster niederbrannte, und wurden von da nach Zülpich übertragen. Sein Name steht im alten Kalender der Erzdiözese Köln und sein Fest darin am 6. Febr. angemerkt.
Heiligenlexikon-1858: Aldericus, S. (3) · Aldericus, S. (2)