[168] 9S. Ambrosius, Ep. (16. Oct.) Dieser hl. Ambrosius war Bischof von Cahors (Cadurcum) in Frankreich, und wurde um das Jahr 752 auf diesen Stuhl erhoben. Als er sein Bisthum antrat, fand er dasselbe in einem kläglichen Zustande. Umsonst wandte er alle Mittel an, die sein brennender Eifer für das Heil der Seelen ihm eingab; seine Reden und Ermahnungen verhallten spurlos in dem allgemeinen Verderben. Da er alle seine Bemühungen vereitelt sah, verbarg er sich in eine Grotte, die in einiger Entfernung von der Stadt lag, weihte sich da dem Gebete und der Abtödtung, und beweinte ohne Unterlaß die Verstocktheit seiner Heerde. Nachdem er lange Zeit hier verborgen gelebt hatte, wurde er auf göttliches Zuthun entdeckt und gebeten, zu seiner Heerde zurückzukehren; allein man konnte ihn nicht dazu bewegen. Um sich allen Zudringlichkeiten zu entziehen, unternahm er eine Wallfahrt nach Rom. Auf seiner Rückreise von da besuchte er die Grabstätte des hl. Martinus yon Tours und nahm seinen Aufenthalt im Gebiete von Berry, wo er im Marktflecken Seris (Sericiacum, [168] jetzt Marats), an dem Flüßchen Arnon, etwa 4 Stunden von der Stadt Bourges (Bituricum), eine Einsiedelei errichtete. Hier beschloß er sein Leben um das Jahr 770 und wurde auch da begraben. In der Folge erhob sich an diesem Orte eine Abtei, die den Namen des Heiligen annahm. Um die Mitte des 16ten Jahrhunderts zertrümmerten die Hugenotten den Sarg des hl. Ambrosius; die Gläubigen aber sammelten seine Gebeine und legten sie in einen neuen schönen Sarg. Sein Name steht am 16. October im römischen Martyrologium.