[322] S. Arsatius, (12. Nov. al. 18. Mai, 9. März), ein Bischof von Mailand, dessen Leib im J. 746 von Aldebert und Otkar, den Stiftern von Ilmmünster in Oberbayern, in dieses Kloster gebracht wurde, welche Translation in diesem Kloster vor seiner Zerstörung durch die Hunnen am 18. Mai gefeiert ward. Bei Mab. Saec. III. p. I. pag. 663 findet sich Näheres über diese Uebertragung sowohl als überdas Kloster Ilmmünster selbst, welches später an die regulirten Chorherren kam. Im Jahre 1495 unter Herzog Albert wurde dieses Chorherrenstift, und mit ihm der Leib des hl. Arsatius, von Ilmmünster in die Liebfrauenkirche nach München versetzt, welche Uebertragung dort, wie wir aus dem Appendix der Bollandisten zum 18. Mai (Tom. VII. Maji, p. 804) ersehen, am 9. März gefeiert ward. Seit der im J. 1803 erfolgten Aufhebung des Chorherrenstiftes hat, wie uns von einer befreundeten Hand aus München so eben mitgetheilt wird, diese Feier nicht mehr statt, und der hl. Leib selbst ward im J. 1846 in die Pfarrkirche zu Ilmmünster wieder feierlichst zurückgebracht, in der Domkirche zu München aber eine größere Reliquie davon zurückbehalten. Was den Heiligen selbst betrifft, so ist nach Papebroch (Tom. VII. Maji LXI.) seine Vita, die von einem Mönche zu Ilmmünster herrühren soll, voller chronologischer Verstöße, und derselben um so weniger Glauben beizumessen, als es zweifelhaft ist, ob der hl. Arsatius wirklich ein Bischof von Mailand gewesen. Papebroch ist der Meinung, er sei anderwärts Bischof gewesen und sein hl. Leib später nach Mailand, und von dort nach Ilmmünster und München gekommen. (El., Mab.)