Ceslaus Odrovantius, S.

[597] S. Ceslaus Odrovantius, C.. (16. al. 20. Juli). Aus dem = Polnischen = Ehre und Herrlichkeit etc. – Der hl. Ceslaus war ein Dominicanermönch, stammte aus dem Hause der Grafen von Odrovas in der Provinz Oppeln, der Diöcese Breslau, war der Bruder des hl. Hyacinthus und brachte seine ersten Lebensjahre bei Krakau in Polen zu. Nachdem er die gewöhnlichen Studien vollendet hatte, wurde er von dem Krakauer Bischofe Jvo,17 seinem Onkel, nach Italien geschickt, um dort der Theologie sich zu widmen. Hiereuf kehrte er nach Krakau zurück und wurde durch seinen Onkel anfänglich Domherr in Krakau und dann Custos zu Sandomir. Als sein Onkel Ivo später nach, Rom reiste, nahm er ihn als Begleiter mit. In Rom angelanht, hörte Ceslaus von den Tugenden des hl. Dominicus und entschloß sich nun, ihm zu folgen. Er nahm, wie auch sein Bruder Hyacinth, im Jahre 1218 das Ordenskleid des hl. Dominicus und predigte, nachdem er Italien verlassen hatte, mit großem Erfolge das Wort Gottes zuerst in Prag, dann in Schelsien und Polen. Während er nach Bosnien 27 Religiosen seines Ordens als Glaubensprediger sendete, predigte er selbst in Schlesien und brachte lange Zeit in Breslau zu, wo er die hl. Hedwig auf der Bahn des Heils und der Vollkommenheit leitete und die Einwohner dieser Stadt vom Untergage errettete. Denn als im Jahre 1240 die Tartaren aus Asien in das Abendland einfielen und gegen Breslau vorrückten, da geschah es vorzüglich durch sein Gebet, daß der Feind zum Weichen gebracht wurde. Als er nämlich auf den Mauern des Castells, wohin sich die Bewohner geflüchtet hatten, erschien, ließ sich über seinem Haupte eine Feuerflamme sehen, die mit Blitzesschnelle in das feindliche Lager fuhr und die erschreckten Barbaren zur Flucht nöthigte. Der hl. Ceslaus starb im Monat Juli des Jahres 1242 oder 1247. Der Aufbewahrung seiner heil. Reliquien weihte die Stadt Breslau eine schöne Capelle, und wurde seine Verehrung, die ihm seit unfürdenklichen Zeiten erwiesen ward, von Papst Clemens XI. im J. 1713 bestätigt. Sein Name findet sich am 16. Juli im Mart. Rom. für den Predigerorden. Im polnischen Proprium findet sich sein Fest am 20. Juli sub ritu dupl., und in dem für die Diöcese Breslau, wo es ebenfalls am 20. Juli gefeiert wird, wurde es von Papst Pius IX. zum Duplex majus erhoben.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 597.
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