Cholinduch, S.

[602] S. Cholinduch, (13. Juli), eine Martyrin, die bei den Griechen verehrt wird und vom hl. Golinduchus (11. Juli) wohl zu unterscheiden ist. Obwohl sie die Palme des Martyriums nicht erlangt hat, da sie im Frieden starb, so wird sie der vielen Qualen wegen, die sie seit ihrer Bekehrung zu erdulden hatte, doch den Martyrern beigezählt. Sie war die Frau eines Fürsten der Magier (Principis magorum) und bekehrte sich zum Christenthum auf eine Erscheinung, die sie im Traum hatte, und in der sie die Hölle und den Himmel sah. Als sie immer noch im Traume in diesen eintreten wollte, aber von einem Engel daran verhindert wurde, weil dieser Ort nur für die Christen wäre, erwachte sie darüber und verlangte sogleich die hl. Taufe, in der sie den Namen Maria erhielt. Als ihr Mann und der König der Perser von ihrer Bekehrung zum Christenthum Kunde erhielten, wurde sie von dem Letzteren vorgerufen, auf seinen Befehl grausam gemartert und in das Gefängniß (Lethe genannt) geworfen, in welchem sie 18 Jahre schmachten mußte. Nach Verlauf dieser Zeit wurde sie zwar wieder aus diesem furchtbaren Kerker befreit; aber wegen ihrer unerschütterlichen Standhaftigkeit in eine Grube zu einem Drachen geworfen, der ihr jedoch nicht schadete. Hierauf folgten noch mehrere grausame Martern, aus denen sie stets unversehrt hervorging, und endlich sollte sie enthauptet werden. Allein von einem Engel wunderbar errettet, erlangte sie die Freiheit. Als sie sodann auf ihrer Reise nach Constantinopel in die Nähe von Nisibis kam, fiel sie in eine Krankheit und entschlief unter Gebet und Segenswünschen – gegen den Anfang des 7. Jahrhunderts.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 602.
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