Constantianus, S.

[664] S. Constantianus (Constantius), (1. al. 2. Dec.), Einsiedler (nach dem El ench us Abt) in der französischen Provinz Maine, aus der Auvergne gebürtig, verließ frühzeitig seine Heimath und zog sich in das Kloster Micy bei Orleans zurück, wo er den hl. Frambald (15. Aug.) fand. Das Verlangen nach höherer Vollkommenheit brachte später in Beiden den Entschluß zur Reise, irgend eine abgelegene Einöde zu suchen, wo sie der Welt unbekannt leben konnten. Sie ließen sich daher im Forste Javron (Gabrionum) in der Landschaft Maine nieder, wo der hl. Constantian, vom hl. Bischof Innocenz von Mans zum Priester geweiht, durch seinen Eifer, durch seine Sanftmuth und sein Gebet zahlreiche Bekehrungen zuwege brachte und einen solchen Ruf seiner Heiligkeit durch ganz Frankreich gewann, daß selbst Clotar I., als er im Jahre 560 durch die Maine zog, ihn besuchte und sich seinem Gebete empfahl. Mit den vom König erhaltenen Geschenken stiftete er ein Kloster, das lange bestand, und zuletzt ein von der Abtei St. Julian zu Tours abhängiges Priorat wurde. Der hl. Constantian scheint den König Clotar, der im J. 562 starb, nicht lange überlebt zu haben (Bucel in gibt das Jahr 580 an), und wurde in der Kirche von Javron beigesetzt, wo seine Gebeine bis zur Zeit der normännischen Einfälle verblieben, und von wo dann ein Theil davon in die Abtei Breteuil (Britolium), im Bisthum Beauvais in der Picardie, kam. In der Landschaft Maine wird sein Andenken am 1. Dec., den man für seinen Todestag hält, und im Bisthum Beauvais am 2. desselben Monats gefeiert. Nach Mabillon I. soll das Auflegen seines Hauptes wider die Kopfschmerzen helfen. (El., But.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 1. Augsburg 1858, S. 664.
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