[26] SS. Eleusippus, Speusippus et Melasippus, MM. (17. Jan.) Diese hhl. Dreilinge hatten einen heidnischen Vater, aber eine christliche Mutter, die sie jedoch schon im dritten Jahre ihres Lebens verloren. Nach des Vaters Tod ermahnte sie mit großer Begeisterung ihre Großmutter Leonilla, den christlichen Glauben anzunehmen. Freudig sagten sie zu, zertrümmerten – unter Weinen, daß ihnen die Wahrheit so lange verborgen blieb – ihre Götzenbilder, ließen sich von dem hl. Benignus unterrichten und taufen, und bekannten sich öffentlich als Christen, was ihnen aber auch bald die Martyrerkrone eintrug. Sie waren nämlich von einem solchen Eifer zur Ausbreitung der Religion Jesu erfüllt, daß sie mehrere Heiden auf dem Lande bekehrten, und sogar in der Stadt Langres die Götzenbilder zerschlugen. Wegen dieses Vorgehens wurden sie vor Gericht geschleppt und aufgefordert, den Göttern zu opfern. Als sie sich dessen weigerten, befahl der Richter, ihre Großmutter herbeizuführen, um die Jünglinge zum Abfalle vom Christenthum zu bereden. Allein sie gestand nicht nur selbst, daß sie eine Christin sei, sondern ermahnte auch unter vielen Thränen die Jünglinge, lieber alle Peinen und Martern zu leiden, als den wahren Gott zu verläugnen. Deßhalb wurde sie alsogleich enthauptet, die Jünglinge aber wurden an einem Baume aufgehängt und litten große Qual; aber kein Laut der Klage kam über ihren Mund. Als einer der Henker ihnen zurief: »Nun sagt, wo ist euer Gotik« antwortete Speusippus: »Er ist schon hier und stärkt uns, daß wir über eure Peinigungen nicht trauern, sondern lachen.« Als ein Anderer ihnen zurief: »O ihr Unglücklichen, so einmüthig wollet ihr eurem Untergang entgegen eilen?« entgegnete Eleusippus: »Eine Mutter hat uns geboren, ein Baum übergibt uns dem Himmel.« Und als ein Dritter rief: »Nicht an diesem Baume sollt ihr sterben, sondern ein Feuer soll euch heute noch verzehren,« erwiderte Melasippus: »Dann wollen wir in diesem Feuer unsere Dreiheit dem dreieinigen Gott zum Opfer bringen.« Hierauf wurden sie vom Baume abgenommen und mit gebundenen Händen und Füßen ins Feuer geworfen. Aber alsbald waren ihre Bande gelöst, und, den hebräischen Jünglingen im Feuerofen gleich, standen sie da zum Himmel aufschauend. Gott lobend und preisend warfen sie sich auf ihre Kniee und gaben unter Gebet ihren Geist auf in ihrem 25. Lebensjahre. Im Anschauen ihres schönen Todes bekehrten sich zwei heidnische Gerichtspersonen, Neon und Turbon, und wurden alsogleich gesteinigt. Ihr Martyrertod fällt in die Regierungsjahre des Kaisers Marcus Aurelius. Nach Einigen hatten sie denselben in Kappadocien erlitten, worauf ihre Reliquien nach Gallien gebracht wurden, nach Andern in Gallien selbst, von wo aus ein Theil derselben im 8. Jahrhundert in die Kirche des hl. Vitus zu Ellwangen kam, der gegenwärtigen Hauptstadt des württembergischen Jaxtkreises, wo sie als Patroni secundarii verehrt, und ihr Fest ritu dupl. II. class. cum Octava gefeiert wird, wie aus einem von der Congreg. Rituum i.J. 1631 confirmirten Officium proprium jener Kirche hervorgeht. Auch im Proprium von Augsburg werden sie am 17. Jan. commemorirt mit einer 9. Lection. (II. 73.)