[57] 2S. Emerita, M. (26. Mai, al. 4. Dec.) Diese hl. Emerita war die Schwester des hl. Königs Lucius von England und wurde mit diesem von den Missionären Fugatius und Donatianus im Christenthum unterrichtet. Während ihr Bruder Krone und Scepter niederlegte, um fernen heidnischen Völkern das Evangelium zu bringen, blieb sie zurück, stärkte die neuen Christen im Glauben, zerstörte die heidnischen Tempel und baute christliche Kirchen; sie besuchte häufig die Kranken, tröstete sie und gab reichlich Almosen. Später verließ auch sie ihr Vaterland mit einigen Gefährten, zunächst um ihren Bruder aufzusuchen, und dann mit ihm zu Gottes Ehre thätig zu seyn. Sie traf ihn glücklicher Weise, und Beide kamen dann bis nach Chur in der Schweiz, wo sie sich in einer Höhle durch Fasten und Gebet auf ihre weitern Arbeiten vorbereiteten. Emerita trennte sich später wieder von Lucius, zog nach dem nahen Flecken Dreyburg (Trimmis) und verkündete im dortigen Schlosse mit Muth und brennendem Eifer das Evangelium. Sie fand aber nur taube Ohren und harte Herzen, und erndtete zum Lohne nur die ärgsten Mißhandlungen. Nachdem die Unmenschen sie mit Fäusten [57] und Prügeln geschlagen, warfen sie die Heilige ins Gefängniß, und führten sie des andern Tags (den 4. Dec.) zum Feuertod, um das J. 195. So erzählt Murer in seiner Helvetia sancta nach einem alten Brevier des Bisthums Chur.
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