[200] 2S. Ferrutius, M. (28. Oct.) Dieser Heilige, der im vierten oder fünften Jahrhundert blühte, diente zuerst in den kaiserl. Heeren, welche zu Mainz überwinterten. Ja der Folge verließ er die Kriegsfahne, um ausschließlich dem Dienste Jesu zu weihen. Der Befehlshaber über die in Mainz lagernden Truppen, über diesen Entschluß aufgebracht. schlug ihn in Bande, und sperrte ihn in eine Burg bei Mainz (wahrscheinlich das heutigt Castell). Ferrutius starb daselbst nach mehreren Monaten in Folge des Hungers und [200] erlittener Mißhandlungen, und wurde in der Burg, wo er gestorben, von einem Priester Eugenius beerdigt. Später wurden seine Gebeine in das Kloster Bleidenstadt (zwischen Mainz und Frankfurt) gebracht. Mehrere Bischöfe von Mainz, und unter diesen auch der hl. Lullus, hatten eine große Andacht zu diesem Heiligen, nach welchem auch das Kloster Bleidenstadt lange Zeit den Namen getragen zu haben scheint. Seinen Namen hat auch das Mart. Rom. am 28. Oct. (But. XV. 550.)
Heiligenlexikon-1858: Ferrutius, S. (1)