Florentius, S. (21)

[229] 21S. Florentius, Presb. (22. Sept.) Dieser Heilige, ein Gallier von Geburt, begab sich unter die Leitung des hl. Martin von Tours, der ihn hernach zum Priester weihte. Als solcher predigte er eine Zeit lang in Poitou das Evangelium und zog dann auf den Berg Glonne, an den Gränzen der Bisthümer Nantes und Angers, um daselbst als Einsiedler zu leben. Seine Heiligkeit führte bald Nachahmer und Jünger herbei, wodurch das Kloster Glonne entstand, das den Namen zum hl. Norentius dem Aeltern erhielt, und wäter von fränkischen Herrschern, wie von Karl dem Großen, Ludwig dem Frommen etc. sehr begünstigt wurde. Florentius lebte im Anfange des fünften Jahrhunderts, und starb in der Einsamkeit auf dem genannten Berge, wo er auch seine erste Ruhestätte erhielt. Bei einer Verwüstung des Klosters stohen die Mönche mit den ehrwürdigen Ueberresten des Heiligen in die ehemalige französische Provinz Berry und beim Einfalle der Normanen nach Burgund. Später kamen die Gebeine des hl. Florentius nach Saumur, von wo sie im 11. Jahrhundert Hugo der Große, Graf von Vermandois, in die Stadt Roye brachte. Vierhundert Jahre nachher ließ sie Ludwig XI. wieder nach Saumur zurückgeben, wogegen aber die Einwohner von Roye gerichtliche Klage erhoben und auch den Proceß gewannen. Da indessen die Vollziehung des richterlichen Erkenntnisses mit großen Schwierigkeiten verknüpft gewesen wäre, vertheilte man die Reliquien. Der hl. Florentius ist Patron der Stadt Noye, wo sein Fest am 22. Sept gefeiert wird, an welchem Tage sein Name auch im Mart. Rom. steht. (VI. 410.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 229.
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