Franciscus Clet, V. (34)

[295] 34V. Franciscus Clet, Lazaristenpriester und Missionär in China, war ein Franzose, und im J. 1746 geboren. Nachdem er in die Genossenschaft des hl. Vincenz von Paul eingetreten, bekam er von seinen Obern die Erlaubniß, nach China zu gehen, um dort an der Bekehrung der Ungläubigen zu arbeiten, und er kam im J. 1792 bis in die Provinz Hou-Quang, welche während 26 Jahren der Schauplatz seines Eifers und seiner Erfolge war. Durch einen Heiden angezeigt, wurde er den 6. Juli 1818 aufgegriffen, und zwar zu Nan-Yang-Fou, in der Provinz Ho-Nan, wohin er sich geflüchtet hatte. Man belud ihn mit Ketten und warf ihn in einen Kerker, aus welchem er nur herausgelassen wurde, um von Zeit zu Zeit vor Gericht zu erscheinen. Seine Richter hatten beschlossen, ihm eine Glaubensverläugnung abzunöthigen; aber sie konnten trotz der grausamsten Martern nichts ausrichten. In der Folge wurde er in die Hauptstadt von Hou-Quang abgeführt und konnte dort im Gefängnisse die heil. Sacramente der Buße und des Altares empfangen, deren er mehr als zwei Jahre hindurch beraubt gewesen war. Nach einigen Monaten zum Tode verurtheilt, wurde er im J. 1821 in der Nähe von Ou-Tchang-Fou erdrosselt und von den Christen begraben. Das Haus der Lazaristen in Paris besitzt [295] mehrere Reliquien von ihm, wie z. B. ein in sein Blut getauchtes Hemd, ein Stück seines Kleides etc. (Mg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 295-296.
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