Gereon, SS. (1)

[405] 1SS. Gereon et 318 Soc. MM. (10. Oct. al. 24. Nov.) Dieser hl. Gereon war Befehlshaber einer römischen Cohorte, welche um das J. 259 aus Afrika nach Cöln und Umgegend bis nach Transdorf (Trajansdorf) zur Unterdrückung von Unruhen gerufen werden war. Bei Veranlassung eines heidnischen Festes ward Gereon aufgefordert, mit seiner Cohorte demselben in Cöln beizuwohnen und den Göttern zu opfern. Da er dieses Ansinnen zurückwies, wurde seine Cohorte zuerst decimirt, und da dieses nicht fruchtete, bis auf den letzten Mann niedergehauen. Nach Usuardus und dem Mart. Rom., sowie nach dem Propr. Osnabrug. und andern Proprien waren ihrer im Ganzen, außer Gereon, 318 Mann. Es geschah dieß an der Stelle des sogenannten »Mordhofs«, in der Nähe der heutigen St. Gereonskirche. Dieselbe wurde von der hl. Helena mit einer solchen Pracht erbaut, daß man sie »zu den qoldenen Martyrern« (ad aureos Martyres) nannte. Von den Gefährten des hl. Gereon sind uns noch die Namen der hhl. Victor, Cassius und Florentius erhalten. Im Mart. Rom. und dem Propr. Osnabrug. werden diese, als von der Gesellschaft des hl. Gereon verschieden, aufgeführt: »Im Territorium derselben Stadt das Andenken an die hhl. Victor und seine Gefährten. Zu Bonn in Deutschland das Fest der hhl. Martyrer Cassius und Florentius mit sehr vielen (nach dem Propr. Osnabr. 7) Andern.« Der hl. Victor mit den Seinigen (das Propr. Osnabrug. nennt 300) starb bei Xanten. Bei Usuardus führt der hl. Gereon den Beinamen Mallosus (Hämmerer); nach Andern und dem Propr. Osnabrug. war dieser Mallosus(Mallusius) eine selbstständige Person. Noch ist zu bemerken, daß einige alte Martyrologien diese heil. Martyrer zu der sogenannten Thebaischen Legion zählen. Nach dem Propr. Osnabrug. war dieß zwar nicht der Fall, wohl aber gab die Glaubensfestigkeit dieser Legion dem Kaiser Maximianus Veranlassung, die Christen im Heere überhaupt aufsuchen und tödten zu lassen. Zu Cöln verehrt man diese drei verschiedenen Martyrer-Gesellschaften, die an verschiedenen Orten derselben Diöcese litten und beigesetzt waren, am nämlichen Tage (10. Oct.) Am 24. Nov. 1121 wurden die Reliquien des hl. Gereon untersucht und erhoben. (Sur.) Er gehörte zu den sogenannten Drachenheiligen, als Bekämpfer des Heidenthums. (Hack, S. 365.) Im Proprium von Augsburg wird der hl. Gereon mit seinen Gefährten am 10. Oct. commemorirt. (V. 14.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 405.
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