Gilbertus (12)

[435] 12Gilbertus (Girbertus, Gerbertus), Abb. (4. Sept. al. 8. Febr. 4. Nov.) Dieser Gilbertus wird bei Castellanus als Venerabilis im Kloster Fontenelle ere wähnt. In der ersten Ausgabe der Gallia [435] christiana64 kommt er mit dem Titel »heilig« unter den Aebten von Fontenelle vor; in einer späteren Ausgabe aber wird er »selig« genannt. Nach Mabillon(Saec. VI. p. I. pag. 362) wurde er Abt von Fontenelle im J. 1062 (nach Bucelin 1063), führte ein an Verdiensten reiches, für die klösterliche Zucht thätiges Leben, förderte den Kirchengesang etc. und besaß große Gelehrsamkeit, hat übrigens nirgenes eine kirchliche Verehrung. Nach einer von Mabillon mitgetheilten Grabschrift war er aus Mainz gebürtig und adeliger Herkunft. Sein Tod erfolgte am 4. Sept. 1089. Nach Butler (IX. 612), wo er »heilig« genannt wird, war er der 30. Abt von Fontenelle, einer angesehenen Familie in Deutschland entsprossen und verließ sein Vaterland mit dem Mönche Maurilius von Fecamp, welcher später Erzbischof von Rouen wurde etc. Nach Bucelin, der ihn am 8. Febr. gibt, war er Anfangs Einsiedler, wurde dann Mönch in Fontenelle und blieb in beständiger Verbindung mit dem hl. Erzbischof Maurilius von Rouen. Bei Lechner kommt er unter dem Namen Gerbert vor und wird »gottselig« genannt. Migne setzt ihn auf den 4. Nov. Bei den Bollandisten ist er unter den Praetermissis, und da dieselben sich enthalten, ihm einen kirchlichen Titel beizulegen, so wollten auch wir ihnen hierin folgen. (VIII. 770.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 435-436.
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