Gondulphus, S. (2)

[466] 2S. Gondulphus, Ep. (16. Juli, al. 6. Febr.) Dieser hl. Gondulph, welcher auch Gondulfus, Gundulphus, frz. Gondon, geschrieben wird, entstammte nach Angabe der meisten und sichersten Quellen einem alten Lothringischen Geschlecht, nach Andern aber war er der Sohn Munderichs von Austrasien, der seinerseits in gerader Linie von dem Frankenkönig Meroväus und dessen Sohn Childerich abstammte. In Mastricht (Trajectum ad Mosam), wo er aufgewachsen war, eröffnete er auch die Bahn seines apostolischen Berufes. Hier folgte er um das J. 600 dem hl. Monulfus als der 12. oder 13. Bischof von Mastricht und der 22. von Tongern, nachdem er vorher sehr lange Zeit das Reich Christi durch Wort und That zu gründen und zu verbreiten sich beflissen hatte. Er lebte, allen zeitlichen Sorgen entfremdet, einzig für Gott. Er bereiste sein Bisthum und befestigte durch Zeichen und Wunder, was er mit dem Worte gepflanzt hatte. Sogar ferne heidnische Gegenden suchte er Christo zu gewinnen. Ost auch ward er in den Rath der Fürsten berufen, die seiner Weisheit zu bedürfen glaubten. Mehrere Kirchen entstanden unter seiner Beihilfe. Den Dom von Tongern, welchen er, der Sage nach, restauriren wollte, konnte er nicht vollenden. Sie. ben Jahre war er, nach den verläßigsten Forschungen, Bischof von Mastricht und Tongern, als ihn der Herr zu sich rief, im J. 607 oder 608 (nach Andern 617). Einige Martyrologien nennen ihn am 16. Juli, andere am 6. Febr. Er wurde in der Domkirche des hl. Servatius beigesetzt. (IV. 159–164.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 466.
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