Hadeloga, S.

[596] S. Hadeloga, V. (2. Febr. al. 20. März) Diese heil. Jungfrau, welche auch Adeloga, Adaloia, Hadelonga, Adelheidis, adalama Hadelloga, Hadelanga, frz. Halloie, genannt wird (da und dort wird sie mit der unten erwähnten Thecla verwechselt), war Klosterfrau zu Kitzingen in Franken. Sie hatte daselbst vor dem J. 745 ein Stift adelicher Fräulein begründet und zwar auf Anregung des di. Bonifacius7. Ob sie daselbst auch erste Abtissin gewesen ist, ist unentschieden, da einige Schriftsteller behaupten, es sei vom hl. Bonifacius eine gewisse Thecla ernannt worden. Es hindert übrigens nichts, anzunehmen, daß diese wirkliche Abtissin zu Ochsenfurt und des mit diesem vereinigten Klosters zu Kitzingen gewesen sei, während Hadeloga an letzterm Orte in ihrem Namen die klösterliche Zucht und Ordnung leitete. So wenigstens lösen die Boll. die Schwierigkeit. Ihre Jugendjahre verlebte sie als Tochter Karl Martell's (nicht Pipins, wie Bruschius hat) am fränkischen Hofe, aber in so großer Frömmigkeit, daß sie den Dienst Gottes höher hielt als die Anträge zu vortheilhaften ehelichen Verbindungen, welche sie beharrlich ausschlug. Da ihr Vater sie zur Ehe zwingen wollte, entfloh sie von dessen Hof und nahm endlich ihren Aufenthalt in der Gegend in Franken, wo der Ort Kitzingen sich bildete. Dort baute sie ein Kloster für Jungfrauen. Die fromme Jungfrau starb im 8. Jahrhundert und wurde in der Marienkirche zu Kitzingen bestattet Ihre Stiftung bestand bis zum J. 1544, in welchem sie von dem Markgrafen von Brandenburg, weil die Nonnen den katholischen Glauben nicht verlassen wollten, gewaltsam unterdrückt wurde. Da in der Stadt die »Reformation« schon im J. 1522, gleichfalls mit Gewalt, eingeführt wurde, so kann man [596] die Standhaftigkeit der Klosterfrauen, die 22 Jahre lang allen Versuchtungen widerstanden und lieber das Kloster als den Glauben verließen, nicht genug bewundern. Eine Nachselgerin der hl. Hadeloga, die Abtissin Mechtild, hat im J. 1227 der hl. Elisabeth7, als sie von der Wartburg vertrieben war, gastliche Aufnahme gewährt. Die hl. Hadeloga (oder wie das Volk sie gewöhnlich nennt, Adelheid) stand als Wohlthäterin der Armen und durch ihre ausgezeichnete Frömmigkeit in dem ganzen Frankenlande in hoher Verehrung. Vgl. Adeloga. (I. 303–309.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 596-597.
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