Heddo

[607] Heddo, (8. März, al. 3. Juli), Bischof (II. 470 ) Straßburg, welcher nach Ebeling (II. 470) auch Hetto, Etto, Heddon, Eddon, Haddon, Edda, Addam, Athik, Ethiko, Euto, Haiko, Oddo, Otto, Speddo etc. genannt wird und aus der elsassischen Herzogsfamilie des Ethiko, des Vaters der hl. Odilia, der sein Großvater war, abstammte, war zuvor Abt im Kloster Gregorienthal im jetzigen franz. Departement Oberrhein und wurde dann vom hl. Abte Pirminus, der im J. 727 von dem Alemannenherzog Theobald aus dem Kloster Neichenau (Augia dives) vertrieben ward, diesem Kloster als Abt vorgesetzt. Als solcher wirkte er im Geiste seines großen Vorfahrers und machte sein Kloster zum Mutterhause mehrerer anderer, unter welchen Marbach (Marbacum) im Elsaß, Pfäffers in der Schweiz und Niederaltaich in Bayern genannt werden. Sein Ruf, der sich weithin verbreitete, sowie die Achtung und Liebe, welche ihm Karl Martel schenkte, erweckten den Verdacht der alemannischen Herzoge. Daher geschah es, daß Herzog Theobald auch ihm abhold war und ihn deßhalb im Jahr 732 nach Uri in die Verbannung schickte; er wurde aber noch im nämlichen Jahre durch Karl Martell restituirt. Zwei Jahre später (im J. 734) wurde er Bischof von Straßburg. Man rühmt von ihm vorzüglich die weise Benützung der Gunst der Großen, die aber nie in Servilismus ausartete, unbegränzte Freigebigkeit gegen die Armen und wahrhaft apostolischen Eifer. Daß er als Bischof ein eifriger Benedictiner blieb, zeigt die von den Biographen mit Nachdruck hervorgehobene Einführung der Benedictiner-Regel in den Klöstern seines Bisthums. Auch die Organisation des Weltklerus nahm er kräftig in die Hand; während seines Aufenthalts zu Rom im J. 774 machte er dem Papste Hadrian die Anzeige, daß er für seinen Sprengel fünf Archidiakone ernannt und einem jeden derselben eine gewisse Anzahl von Decanen untergeordnet habe. Diese Einrichtung verbreitete sich im ganzen Frankenreiche. Er starb, beweint von seinem ganzen Sprengel, und zwar nach der gewöhnlichen Annahme am 8. März 776. Von Joh. Egon wird er den »Seligen« beigezählt. Er wurde im Chore der Abteikirche zu Ettenheimmünster, welches von ihm erneuert wurde, beigesetzt. Das Nekrologium von Schwarzach setzt seinen Sterbetag auf den 3. Juli. Bei den Bollandisten haben wir seinen Namen nicht finden können. (But. XX. 306 ff.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 607.
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