Hesperus, S.

[687] S. Hesperus, M. (2. Mai). Der hl. Sclave Hesperus (nach dem Mart. Rom. Exuperius) litt mit seiner Ehefrau Boë und seinen Söhnen Cyriacus21 und Theodulus in der Stadt Attalia (nun Antalia) in Pamphylien. Die letztern, von den sorgsamen Eltern im christlichen Glauben erzogen, verriethen in einem Uebermaß von Eifer dem heidnischen Herrn (er heißt Catalus, seine Frau Tetradia oder auch Tertia) ihr und ihrer Eltern Bekenntniß. Darüber erzürnt, ließ derselbe die ganze Familie schlagen und foltern, und da sie fortwährend sogar den Genuß des vermeintlich den Göttern geopferten Weines und Fleisches verweigerten, zuletzt lebendig verbrennen. Doch fand man die heil. Martyrer wie schlafend, vom Feuer unberührt, das Angesicht gegen Osten gewendet. Nach der im Vatican aufbewahrten und von den Bollandisten abgedruckten Passio waren sie sämmtlich aus Phrygien. Als Zeit ihres Martyrthums wird die Regierung des Kaisers Hadrian (vom J. 117 bis 138) angegeben. Wie begeistert sie Alle für den heil. Glauben waren, beweist uns ein schöner Zug der hl. Boë. So oft sie nämlich die Dienste einer Pförtnerin zu versehen hatte, gab sie den Armen von den übrig gelassenen Speisen, indem sie dieselben zur Annahme des Christenthums aufforderte. Ihre heil. Reliquien wurden nach Clermont übertragen, wo ihr Fest am obigen Tage begangen wird. Vgl. S. Exuperius2. (I. 177–179.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 687.
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