Honoratus, S. (23)

[763] 23S. Honoratus, Ep. Conf. (16. Mai, al. 16. Jan. 1. Sept.) Dieser hl. Honoratus, Bischof von Amiens (Ambianum), wurde in dem Dorfe Port in der französischen Grafschaft Ponthieu geboren und blühte im 6. Jahrhundert. (Vgl. Oct. II. 322.) Seine bischöfliche Wirksamkeit fällt nämlich in die Zeiten des Papstes Pelagius II. (577–596), des Königs Childebert II. von Austrasien (575 bis 596) und des Kaisers Mauritius (582 bis 602). Wenn sie auch wahrscheinlich über das J. 600 hinausreichte, so ist doch sicherlich Migne im Irrthum, wenn er seinen Tod erst ins J. 690 verlegt. Unter ihm wurden die Reliquien der hhl. Fuscianus, Victoricus und Gentianus1 erhoben. Als er einst Messe las, schwebte die Hand des Herrn segnend über dem Kelche. Nach den Bollandisten starb er am Anfange des 7. Jahrhunderts und zwar in seinem Geburtsorte Port. In Amiens wurde sein Fest mit Octave gefeiert. Seine Reliquien befinden sich in der St. Firminuskirche daselbst, wohin sie wegen Einfälle der Barbaren (Normänner) von Port aus gebracht wurden. Einige Kalendarien gedenken seiner am 16. Januar. Withford führt ihn zum 1. Sept. an; das Mart. Rom. und die Bollandisten nennen ihn am 16. Mai. Im J. 1060 fand zur Zeit einer großen Dürre eine feierliche Erbebung statt. Zu Paris wurd ihm zu Ehren im J. 1204 eine Kirche erbaut, und ein Canonicat mit ihr verbunden. Von ihm hat eine Vorstadt und eine Straße von Paris den Namen St-Honoré. (III. 612–616.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 763.
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