Ida, S. (3)

[2] 3S. Ida, Vid. (4. Sept.), oder auch Yda. Diese heil. Wittwe lebte zu Zeiten Karls des Großen und war mit dem damaligen Herrscherhause Frankreichs verwandt. Nach einer frommverlebten Jugendzeit nahm sie einen Herrn vom kaiserl. Hofe, Namens Egbert, den sie in einer Krankheit liebevoll gepflegt hatte, zur Ehe, begab sich mit ihm nach Westphalen und führte mit ihm zu Hofstadt, einem Dorfe bei Soest, ein musterhaftes eheliches Leben. Bald aber verlor sie ihren Gemahl, worauf sie sich im Wittwenstande noch mehr durch fromme Uebungen und strenge Bußwerke zu heiligen suchte. Anstoßend an die Kirche, die sie in ihrem nunmehrigen Wohnorte Herzfeld (einem Dorfe des Bisthums Münster, welches von Hofstadt nicht weit entfernt liegt) auf himmlische Mahnung und mit Einwilligung Egberts hatte bauen lassen, ließ sie jetzt noch eine Bethalle (porticus) errichten, um dort ungesehen von den Menschen sich mit Gott unterhalten zu können. Sie war eine vorzügliche Wohlthäterin der Armen; ihren marmornen Sarg, den sie sich lange vor ihrem Tode hatte machen lassen, füllte sie zweimal täglich mit Lebensmitteln und sonstigen Bedürfnissen und spendete dann dieses heiter den Darbenden. Von einer schmerzlichen Krankheit befallen, merkte sie ihr Ende nahen, berief ihren Seelenführer, den frommen Berengerus1 (Bertgerus), und ihr Geist ging zum Herrn ein wahrscheinlich nach dem J. 813. Ihr Grab wurde durch Wunder verherrlicht. Im J. 980 wurden ihre Reliquien erhoben, und kam ein Theil derselben in die Benedictiner-Klosterkirche zu Werden an der Ruhr, wo noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts ihr Haupt aufbewahrt wurde. (II. 255.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 2.
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