Joava, S.

[174] S. Joava (Jovinus), Mon. Presb. (2. März). Der hl. Joava, welcher auch Jovinus, Joëvinus, Jaova, Johaëvius, frz. St-Joavan heißt, war in Irland geboren und kam als Knabe zu dem nachmaligen hl. Bischof Paulus von Leon, dessen Schwester seine Mutter war, nach England, wo er in den Wissenschaften unterrichtet wurde. Nachdem er seine Studien vollendet hatte, riefen ihn seine Eltern nach Hause, um ihn anständig zu verheiraten. Aber der fromme Jüngling wollte von dem Glanze, mit dem sein Vater ihn umgab, nichts wissen und lieber wieder zu seinem hl. Onkel Paulus gehen, welcher inzwischen mit 12 Gefährten nach der Bretagne sich begeben und auf der Insel Ouessant (Ovessana insula) sich niedergelassen hatte. Das Schiff, auf welchem der hl. Joava fuhr, war schon in der Nähe der genannten Insel, als es von einem Sturme bei Brest (Brestum) ans Land getrieben wurde, wo er dann dem hl. Abte Judulus begegnete, der ihn freundlich aufnahm und nach seinem Kloster führte, welches in einer Lebensbeschreibung »Landteuenecanum« heißt. Nachdem er dort einige Zeit gewohnt hatte, entließ er seine Diener und erhielt vom hl. Judulus das erbetene Ordenskleid. Nach zurückgelegtem Probejahre und abgelegten Gelübden begab er sich mit Erlaubniß seines Abtes nach Leon (Leonia) zu seinem hl. Onkel Paulus, der sich freute. seinen Neffen im Ordenskleide zu sehen, und ihn einige Jahre in seinem Kloster bei der Insel Batz (Baza) behielt, dann aber, nachdem er Bischof von Leon in der Bretagne geworden, zum Priester weihte und wieder in sein Kloster zurückschickte. Da der hl. Abt Judulus eben für die Pfarrei Braspart (Brasparzum) einen Seelsorger nothwendig [174] hatte, übertrug er dieselbe dem hl. Joava, der nun als treuer Seelenhirt unermüdlich arbeitete, um die christliche Wahrheit zu verbreiten und alle Irrthümer zu entfernen. Dadurch zog er sich den Haß eines Mächtigen jener Gegend zu, welcher eine Gelegenheit, wo der hl. Joava mit mehreren Andern eben im Kloster versammelt war, benützte, das Kloster stürmte und die hhl. Aebte Thadecus und Judulus mit den übrigen Mönchen tödtete. Der hl. Joava entkam und begab sich wieder nach Leon zu seinem hl. Onkel Paulus, der ihn zum Domherrn ernannte. Auch soll er Bischof geworden seyn, was aber die Bollandisten bezweifeln, indem sie nur annehmen, daß er etwa der Stellvertreter seines hl. Onkels Paulus gewesen sei. Jedenfalls war er nicht lange Bischof und starb dann zu Leon um das J. 554, wie es auch bei Marangoni heißt. Bei Migne ist dieser Heilige zweimal abgehandelt, nämlich einmal als St-Jaoua (Johaevius) mit dem Todesjahre 554, dann aber als St-Joavan mit dem Sterbjahre 576. Seiner Verehrung sind etliche Kirchen geweiht, so z.B. eine in Ker- jouen am Meere, dann eine zwischen St-Paul-de-Leon und Brest, Namens St-Jouan, die aber in einer franz. Kirchenbeschreibung St-Jahona heißt. (I. 138.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 174-175.
Lizenz:
Faksimiles:
174 | 175
Kategorien: