[357] 452Johannes Eusebius Nieremberg, (7. April), aus der Gesellschaft Jesu, ein in der Askese geübter Priester und Verfasser mehrerer, größtentheils theologischer Schriften, namentlich ein hoher Verehrer der allerseligsten Jungfrau. Er wurde nach W.W. (XII. 826) geboren zu Madrid im J. 1595. Wie schon sein Name verräth, so waren die Eltern Deutsche; der Vater ein Tyroler, die Mutter eine Bayerin. Sie waren nämlich[357] mit Maria, der Wittwe des Kaisers Max II., nach Spanien mitgebracht worden. Nachdem unser Johannes zu Madrid, dann zu Salamanca die Studien gemacht hatte, trat er in Salamanca in den Jesuitenorden im J. 1614. Als der Vater es erfuhr, klagte er darüber, daß die Jesuiten seinen Sohn überredet hätten, und er mußte ihm auch wirklich auf Befehl des apostolischen Nuntius zurückgegeben werden. Doch die Eltern konnten seinen Drang nicht hemmen, und so trat er denn jetzt wieder zu Madrid in den genannten Orden. In diesem wirkte er theils als Lehrer, theils als Seelsorger aufs Lobenswertheste. Seine vielen Schriften, die nach den Men. S. J. an 54 betragen und theils in lateinischer, theils in spanischer Sprache verfaßt sind, stehen auch zum Theil bei W.W. (XII. 827) angegeben. Einige sind auch geschichtlichen und naturhistorischen Inhalts, wie denn nach Pierer (XXI. 3) die Pflanzengattung Nierembergia nach ihm benannt ist. – Er starb zu Madrid am 7. April 1658 im Alter von 63 Jahren. Seine letzte Krankheit, die ihm Zunge und Hände lähmte, zeigte nur seine große Gottergebenheit. (Men. S. J. 27.)