Kerhildis

[604] Kerhildis, (2. Mai), auch Gerhlith und Gerhiltha, eine Klausnerin zu St. Gallen, soll nach Burgener (I. 378) eine Enkelin von Notker dem Stammler gewesen seyn. Von Jugend auf still und zurückgezogen, sehnte sie sich nach einem beschaulichen Leben, wozu sie einige Jahre nach dem Tode der sel. Rachilde die Bewilligung erhielt. Sie empfing den Schleier am 27. Mai 952, am Feste der Himmelfahrt des Herrn, und am Tage der Geburt der seligsten Jungfrau Maria schloß der Abt Kralo sie unter den üblichen Ceremonien bei der St. Magnuskirche in St. Gallen ein. Kerhilde führte ein strenges, heiliges Leben und erreichte ein hohes Alter. Ihr Todesjahr ist nach Burgener bei dem Chronisten Hepldann von St. Gallen nicht angegeben; bei den Bollandisten aber wird es im Appendix zum 2. Mai (VII. 552) aus dem nämlichen Hepidaunus auf das [604] J. 1014 bestimmt, während ihre Gefährtin Kothelindis (s.d.) im J. 1020 starb. Unsere Kerhildis ist übrigens in unserem Heiligen-Lexikon (II. 405) bereits erwähnt als Gerhlith (s.d.).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 604-605.
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