Konrad Treger (6)

[639] 6Konrad Treger. Augustiner von Freiburg in der Schweiz, wurde dort zwischen den Jahren 1480–1483 geboren und trat nach vollendeten Studien noch jung in den Orden der Augustiner, dessen Zierde er später wurde. Da seine Oberen ausgezeichnete Geistesgaben in ihm erkannten, schickten sie ihn im J. 1509 nach Paris, wo er durch gediegene Bildung und sittlichstrengen Lebenswandel den Grund zu seiner künftigen Grüße legte. Im J. 1514 wurde er Professor der Theologie in Straßburg und im J. 1517 Prior dortselbst. Im nämlichen Jahre versammelte sich das Provinzialkapitel und legte die Leitung der Provinz in seine Hände. Papst Leo X. schätzte den gelehrten, eifrigen und frommen Mann sehr hoch. Inzwischen war die verhängnißvolle Zeit der »Reformation« herangekommen, gegen die er einen schweren Kampf zu destehen hatte. Die Irrlehren griffen schnell um sich, und selbst [639] Mönche seines Ordens wurden davon angesteckt. Muthig kämpfte er durch Worte und Schriften für die katholische Wahrheit. Da ihn seine Gegner nicht widerlegen konnten, nahmen sie ihn gefangen und warfen ihn in's Gefängniß; allein die Regierung von Freiburg drang auf seine Freilassung, und so kehrte er im J. 1525 nach Freiburg zurück. Nachdem er die katholische Lehre in mehreren Religionsgesprächen vertheidigt hatte, wurde er im J. 1538 wieder zum Provinzialleiter gewählt, mußte aber den großen Schmerz erleben, daß die »Reformation« seine Klöster in Basel, Mühlhausen, Zürich, Constanz, Straßburg und Heidelberg verschlungen hatte. Von den vielen Strapazen und Leiden erschöpft starb er zu Freiburg am 25. Dec. 1543 und wurde daselbst im Chore der Augustinerkirche begraben. Das Kloster wurde nach dem Sonderbundskriege im März 1848 aufgehoben und dient jetzt zum Staats-Gefängnisse. Burg. (III. 125).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 639-640.
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