Laurentius, S. (11)

[700] 11S. Laurentius, (30. April), ein Priester und Martyrer zu Novara in Oberitalien, findet sich auch im Leben seines hl. Schülers Gaudentius2, welcher später der erste Bischof von Novara wurde. Dort heißt es, der hl. Laurentius, der im 4. Jahrh. lebte, sei aus dem Westen (nach Einigen aus Spanien) nach Novara gekommen, wo er durch seine Predigten und Wunderthaten viele Heiden bekehrte und zum christlichen Glauben führte. Als er eines Tages eine große Anzahl Kinder taufte, wurde er nebst einer Menge von solch getauften Kleinen von den Heiden getödtet. An seinem hl. Leibe geschahen viele Wunder, namentlich soll ein heilsames Oel aus demselben geflossen seyn. Weil er in einen Brunnen geworfen wurde, pflegte man die Kirche, in der er begraben lag, S. Laurentius ad puteum d.i. »St. Lorenz beim Brunnen« zu nennen. Angebaut war ein Kloster, das aber bei der Befestigung [700] der Stadt sammt der Kirche zerstört wurde. Nur eine Kapelle erhielt sich, von welcher im J. 1552 seine Reliquien, so wie die der mit ihm getödteten Kinder, mit denen des hl. Bernardus4, der in jenem Kloster gestorben war, in die Domkirche von Novara übertragen und im J. 1595 wieder erhoben wurden. Im J. 1602 begannen die Kapuziner zu Ehren des hl. Laurentius den Bau einer größeren Kirche, in welche dann seine Reliquien übertragen wurden. Von ihm finden sich auch einige Homilien über die Buße, über das Almosen etc., welche irrig dem hl. Erzbischof Laurentius19 von Mailand (s.d.) zugeschrieben werden. (III. 763).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 700-701.
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