[744] 11S. Leo, (22. April), nach Saussayus der 17., nach Zedler der 19. Bischof von Sens (Senonensis) in Frankreich, war nach Migne im J. 518 der Nachfolger des hl. Bischofs Paulus und lebte zur Zeit des Frankenkönigs Childebert. Er war ein Mann, mächtig in Wort und That, und wohnte mehreren in Frankreich gehaltenen Concilien bei. Dem Könige Childebert, der sich allzusehr in geistliche Angelegenheiten mischen wollte, widerstand er mit eben so viel Klugheit als Standhaftigkeit, wie ein bei den Bollandisten enthaltener Brief bezeugt, in welchem er denselben mit aller Bescheidenheit darauf hinweist, wie es gegen alle kirchlichen Gesetze sei, daß er zu Melun (Melodunum) wider seinen Willen einen bischöflichen Sitz errichten wolle etc. Nach Saussayus hätte dann der hl. Leo selbst den hl. Aspasius (frz. St-Aspais) zum Chorbischof von Melun gemacht. Nach einem heil. Leben und nach getreuer Verwaltung der Kirche starb der hl. Leo um das J. 540 (nach Migne im J. 541), und wurde in der Kirche der hhl. Gervasius und Protasius begraben. Auf seine Anrufung hin wirkte Gott viele Wunder, weßhalb diese Kirche hernach seinen Namen trug und die Pfarrkirche von Sens wurde. Das Mart. Rom. hat seinen Namen auch am 22. April. (III. 31).