[834] S. Ligorius, (13. Sept.), ein Martyrer in Griechenland, der in Venedig verehrt wird. Nach den Acten, welche jedoch dem Bollandisten Stilting verdächtig erscheinen, verließ er die Welt und begab sich in die Wüste, wurde aber von heidnischen Jägern in einem Dorngesträuche aufgefunden und für einen Räuber gehalten. Gefragt, wer er sei, antwortete er, er sei ein sündhafter Christ. Als nun die Heiden von Christus hörten, tödteten sie den Heiligen mit ihren Schwertern. Auch das Mart. Rom. sagt, der hl. Ligoxius sei, während er in der Einsamkeit lebte, von Heiden wegen seines christlichen Glaubens getödtet worden. Sein Leib wurde später von Griechenland nach Venedig gebracht und im Kloster des hl. Laurentius beigesetzt. Da sein Todestag daselbst unbekannt war, erschien der Heilige einmal einem todtkranken Knaben und forderte ihn auf, der Abtissin den 13. Sept. als seinen Todestag anzuzeigen, worauf er dann die Gesundheit erhalten würde. Der Knabe that, wie ihm befohlen, und sogleich stand er unversehrt von seinem Bette auf. Die Zeit seines Martyriums läßt sich nicht bestimmen. Von einigen Hagiologen wird er mit dem hl. Bischof Lido [834] rius (s.d.) verwechselt. Im Kloster des hl. Laurentius zu Venedig wurde sonst das Fest des hl. Ligorius zweimal im Jahre gefeiert, nämlich am 8. Juli als dem Tage seiner Auffindung, wo er mit dem hl. Martyrer Barbarus4, dessen Reliquien von Methone nach Venedig transferirt wurden, in Verbindung gebracht wird, und dann am 13. Sept., weil er an diesem Tage den Martertod erlitten hat, an welchem Tage ihn auch die Bollandisten behandeln. (IV. 57–59).