Limbania, B.

[835] B. Limbania, (6. Sept.), eine Benedictiner-Nonne im Kloster von St. Thomas zu Genua, stammte von vornehmen und reichen Eltern aus der Insel Cypern. Um die angelobte Jungfräulichkeit zu bewahren, verließ sie in einem Alter von 12 Jahren, nur von ihrer Amme und deren Ehemann begleitet, ihre Eltern und ihr Vaterland und bestieg ein von Cypern nach Genua abfahrendes Schiff. Nach wunderreicher Fahrt kam sie nach Genua, wo sie ihrer Bitte gemäß die freundlichste Aufnahme im Kloster des hl. Thomas fand und auch das heil. Ordenskleid erhielt. Bald wurde sie ein Vorbild des religiösen Lebens. Abtödtung, Gebet und Betrachtung wechselten mit einander ab. Da entdeckte sie unter der Kirche eine Höhle, wo sie ihre Wohnung zu nehmen wünschte und nach erhaltener Erlaubniß auch wirklich nahm. Hier lebte sie nun anfangs von wenig Brod und Gemüse, später aber nur mehr von der heil. Communion, indem sie ganz der himmlischen Betrachtung sich hingab. Dabei züchtigte sie ihren Leib mit einem eisernen Kamme, mit welchem sie auch abgebildet wird. Nachdem sie viele Jahre in diesen geistlichen Uebungen gelebt hatte, entschlief sie selig im Herrn vor dem J. 1294 am 15. (n. A. am 14., 16.) August. Nach ihrem Tode erfüllte ein wunderbarer Glanz ihre Zelle, wo man sie knieend und mit ausgestreckten Armen fand. Das ist das Wesente lichste aus ihrem Leben, wie es in den bei den Bollandisten (pag. 791) enthaltenen Lectionen des Officiums vorkommt, das Papst Paulus V. am 6. März 1609 für die Klosterfrauen von St. Thomas approbirt hat. Dieses bei ihnen am 16. Aug. gefeierte Fest wurde dann für die ganze Diöcese Genua auf den 18. Aug. und für den ganzen Orden der Eremiten des hl. Augustinus auf den 6. Sept. gesetzt. Uebrigens gehörte sie, wie die Bollandisten nachweisen, eigentlich nicht dem Augustiner-Orden an, sondern dem Benedictiner-Orden, welcher das Kloster von St. Thomas früher inne hatte, bis es im J. 1509 an den Augustiner-Orden überging. Doch findet sie sich nicht im röm. Martyrologium des Benedictiner-Ordens, wohl aber in dem des Augustiner-Ordens am 6. Sept., an welchem Tage auch die Bollandisten sie behandeln und am Ende (pag. 793–800) sehr viele Wunder anführen, die Gott auf ihre Fürbitte an verschiedenen Kranken und in verschiedenen Nöthen gewirkt hat, und zwar solche, die bis zum J. 1359 gewirkt wurden, und dann auch neuere. (II. 784–800).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 835.
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