[109] 12S. Marcus, Mon. Conf. (5. al. 4. März). Dieser hl. Marcus ging (nach den Menäen) in einem Alter von 40 Jahren in die Einöde, wo er noch 60 Jahre lebte und einer blinden jungen Hyäne das Augenlicht gegeben haben soll, jedoch mit dem Auftrag, Schafe armer Leute hinfüro unbeschädigt zu lassen. Schon diese kurze Notiz gibt zu erkennen, wie angesehen dieser Heilige in der Meinung des Volkes war. Schon als Jüngling hatte er durch große Sanftmuth und Mäßigkeit sich ausgezeichnet. Er las die hl. Schriften so fleißig, daß er einen Theil derselben auswendig wußte. Man redete weit und breit von ihm (multorum sermone celebratus heißt er nach den Boll. bei Sozomenus VI. 29). Aus dem Beinamen Apollonius ist zu schließen, daß er in Apollonia zu Hause war. Städte dieses [109] Namens gab es aber im Alterthum wenigstens 32; wahrscheinlich war das cyreneische Apollonia seine Vaterstadt. Als er sich in die Wüste Scete (s. über dieselbe S. Macarius5) zurückgezogen hatte, wurde ihm (der Sage nach), als er auf dem Todbette lag, die Wegzehrung durch einen Engel gereicht, von welcher Erscheinung übrigens nur die Hand bis zum Knöchel sichtbar war. Gleichwohl war er so demüthig, daß er sich selbst nur einen »alten Nichtswürdigen«, einen »Vielfraß«, einen »Bauchdiener« nannte. Er lag in beständigem Kriege mit den bösen Geistern, denen er wegen ihrer seinen und offenen Nachstellungen laute Vorwürfe machte. Sein Andenken wird in der griechischen Kirche am 5. oder auch am 4. März gefeiert. Das Löffelchen, dessen sich der Engel bedient haben soll (cochlear, λαβίς), wurde nach den Menäen ehrfurchtsvoll aufbewahrt61. (I. 367–368).