Maria de Ward (118)

[194] 118Maria de Ward (30. Jan.), welche von Vielen für die Stifterin der englischen Fräulein gehalten wird, starb gottselig zu Heward in England am 30. Januar 1645. Gewiß ist, daß sie im J. 1625 auf Einladung des Churfürsten Maximilian I. mit mehreren englischen Fräulein nach München kam, und dort zwei Jahre später jenes Institut begründete, welches das Mutterhaus für die spätere Genossenschaft d. N. wurde. Bis zur Stunde bewahrt man noch Reliquien von ihr, nämlich eigenhändige Briefe, einen Mantel, einen Hut und Schuhe. Da sie aber noch andere Institute gründete, welche später aufgelöst wurden, da im J. 1630 gegen Maria de Ward bezüglich der Reinheit ihres Glaubens eine kirchliche Untersuchung eingeleitet wurde, die ihr jedoch nichts anhaben konnte, und die Fräulein zu München, deren Genossenschaft erst durch Papst Clemens XI. im J. 1703 bestätiget wurde, mit ihr nicht in Verbindung standen, wurde letztern überhaupt untersagt, sie als ihre Stifterin zu betrachten. Die erste Stiftung der Maria Ward scheint ein Clarissenkloster für vertriebene katholische englische Jungfrauen zu Gravelingen in den Niederlanden gewesen zu seyn. Ein zweites Haus entstand zu St. Omer, dem viele andere nachfolgten.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 194.
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