Martinus, S. (5)

[271] 5S. Martinus, Presb. Conf. (11. Febr.). Dieser in Spanien sehr verehrte hl. Priester stammte von einfachen Eltern. Der Vater hieß Juan, die Mutter Eugenie. Nachdem [271] er als Regular-Canonicus aus dem Orden des hl. Augustinus (del Real Monastero de S. Isidoro) für die Ehre Gottes in Leon viel gewirkt hatte, starb er am 11. Febr. 1203. (II. 568). Die Tugenden, in welchen der Heilige glänzte, die Wunder, welche Gott durch ihn wirkte, machten ihn noch bei Lebzeiten den Großen des Reiches und den Bischöfen (um so mehr dem gemeinen Volke) so ehrwürdig, daß selbst König Alphons sich in Demuth vor ihm zu Füssen warf. Noch mehr war dieß der Fall nach seinem glorreichen Hingang. Man wartete nicht erst die Einleitung eines Prozesses ab, sondern begann alsbald mit seiner Verehrung. Das Volk betete an seinem Grabe, weßhalb über dasselbe eine Kapelle erbaut, und in deren Altar sein Leib beigesetzt wurde. Hier blieb er vom J. 1203 bis 1513, wo eine größere Kapelle mit einem Altar erbaut und feierlich eingeweiht wurde. (Esp. Sagr. XXXVI. 261 sqq.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 271-272.
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