Menna, S. (1)

[420] 1S. Menna (Manna), V. (3. al. 8. et 16. Oct.). Was von dieser hl. Menna bekannt ist, beruht theils auf Sagen, theils auf einer bei Surius mitgetheilten Lebensbeschreibung des hl. Martyrers Eliphius1. (S. d.) Als ihre Geburtsstätte wird das heutige Soulosse (Solimariaca, im vormaligen Leukergebiete der Gallia belgica) angegeben. Andere dagegen nennen die Stadt Toul (Tullum), Einige auch den Ort St. Nicolas-du-Port. Die Eltern sollen Bactius und Lientrudis geheißen haben. Diese Angabe stimmt nicht mit einer andern, wonach die Heilige im vierten Jahrhundert gelebt hätte. Die hhl. Martyrer Eliphius1 und Eucharius3, welche unter Kaiser Julian gelitten haben, und die hhl. Jungfrauen und Martyrinnen Libaria und Susanna werden ihre Geschwisterte genannt. Im Brevier von Toul werden zugleich mit ihr die hhl. Jungfrauen Gentrudis (Gertrudis3) und Odda zum 16. Febr. aufgeführt. Calmet hielt die Heilige mit der hl. Ama2 oder Amea oder Imma für identisch. Er nennt ihren Vater Sigmar, dessen Töchter er in folgender Weise, sämmtlich als Heilige, aufzählt: Menna, Lutrudis, Pussinna, Francula, Hoildis, Menehoildis, Ama2 und Liberata5. Die Legende sagt, sie sei von schöner Leibesgestalt und vorzüglichen Geistesgaben gewesen und vom hl. Mennius, Bischof von Chalons (S. S. Memmius), getauft worden. Sie habe viele Bewerber gehabt, aber alle um Christi willen zurückgewiesen, den jungfräulichen Schleier, den ihr der Bischof gegen des Vaters Willen nicht geben wollte, durch Vermittelung eines Engels erhalten und sei als Einsiedlerin in großer Heiligkeit gestorben. Sie mag, wie die Boll. wollen, gegen das Ende des vierten Jahrhunderts gelebt haben. Nach einer Notiz bei Migne wurde ihr Leib in einem kostbaren Schranke in der Klosterfrauenkirche von Poussay oder Port-Sas (S. Nicolaus de Porta) bei Mirecourt aufbewahrt, scheint aber jetzt nicht mehr vorhanden zu sein. Außerdem wird sie in Fontenay le Chatel am Fuße der Vogesen verehrt. Sie wird als Fürstin dargestellt, eine Krone zu ihren Füßen, von Engeln umgeben, die ihr den Schleier reichen, oder auch im Gebete, mit zum Himmel erhobenen Händen, mit den Symbolen irdischer Hoheit, der sie um Christi willen entsagt hat. (II. 150–160).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 420.
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