[492] S. Monulfus (Monulphus), (16. al. 26. Juli). Dieser hl. Monulfus, Nachfolger des seligen Domitianus, wurde im J. 560 oder 561 wegen des zweifachen Vorzugs seiner Geburt (er war der Sohn eines Grafen Dionantins, Herrn von Dinantium) und seiner Sitten zum Bischof von Tongern erhoben, von wo er (Friedrich, K.-G. Deutschlands II. 319) den Bischofssitz nach Mastricht verlegte. Sein Name findet sich aus Monulphus, dann Numolfus und Mondolphus (so auf seinem Grabmale) geschrieben. In dem in der Gall. chr. (III. 808 sqq.) enthaltenen Kataloge der Tongern'schen Bischöfe nimmt er die zwei und zwanzigste Stelle ein. Ein Zeitgenosse Gregors von Tours, konnte dieser ihm das Zeugniß geben: magnis virtutibus pollet (de gl. conff. c. 72). Er war ein eifriger Prediger, der nicht bloß in seiner bischöflichen Stadt, sondern im ganzen Umkreise seines Bisthums dem Volke mit hinreißenden Worten die Wahrheiten des Glaubens und die Schrecken des göttlichen Gerichtes verkündete. Für die Erziehung des Klerus und die Reinheit seiner Sitten sorgte er so väterlich, daß brave Jünglinge aus allen Ständen unter einem so frommen und gerechten Hirten sich zum Priesterthume meldeten. In den heiligen Geheimnissen, welche er täglich feierte, strahlte die lauterste Andacht, der glühendste Liebesdrang zu Jesus aus seinem Angesichte. Für sich streng im Wachen und Fasten war er gegen Andere voll Milde und Sanftmuth und gegen die Armen voll Barmherzigkeit. Die Kirche zu Huy und Mastricht die des hl. Servatius erbaute (oder erweiterte) er um d.J. 550, und schmückte sie in wundersamer Art. Das ihm zugefallene väterliche Gut Dinant (damals Dyonantum oder Deonantum) schenkte er seiner bischöflichen Kirche. Zu Lüttich (Legia) weihte er zu Ehren der hhl. Cosmas und Damian eine Kirche. Diese Kirche gab der Stadt Lüttich den Ursprung. Der hl. Bischof hatte über dem Orte ein flammendes Kreuz gesehen, als er nach seinem Schlosse Chievremont reiste. Merkwürdig ist, daß er noch bei Einweihung der Domkirche zu Aachen unter Papst Leo III. eine Rolle spielt. Als nämlich bei der Einweihung der Kirche Carls d. Gr. zu Aachen an der Zahl der 365 Bischöfe, die er dabei gegenwärtig wünschte, zwei fehlten, erhoben sich die hhl. Bischöfe Monulfus und Gondulsus, dem ganzen Volke sichtbar, aus ihren Gräbern, um die Zahl voll zu machen. Dann gingen sie zurück und legten sich wieder in ihr Grab. Usuardus, die Boll. u. A. nennen ihn zum 16., Andere zum 26. Juli. Er soll den bischöflichen Stuhl (vita I.) 39 Jahre, also ungefähr bis 589 oder 600 inne gehabt haben.253 Die Zeiten waren friedlich, also günstig genug, das Werk des Friedens, das die Hirten der Kirche zu vollbringen haben, auszuführen. Reliquien von ihm befanden sich auch in Chartres.254 (IV. 152–158).