[526] B. Nevolonus, Conf. (27. Juli), ein Bekenner zu Faënza (Faventia), in der Provinz Aemilia. Obwohl der Name dieses Seligen nirgends in den kirchlichen Jahrbüchern sich findet, dauerte seine Verehrung von dem Tage seines Todes angefangen ununterbrochen fort, und wurde deßhalb am 31. Mai 1817 durch Papst Pius VII. bestätiget. Nach dem unbekannten Verfasser seiner Lebensbeschreibung war er ein Schuhmacher zu Faenza, welcher bis in sein vier und zwanzigstes Jahr ein leichtsinniges Leben führte, absr durch eine schwere Krankheit mit Hilfe seines Patrones, des hl. Apostels Jacobus, bekehrt ware. Von da übte er viele Werke der Nächstenliebe, wobei ihm Anfangs seine Ehefrau un willig entgegentrat. Er ließ sich aber hiedurch in seinen guten Werken nicht: stören, denn was er den Armen gab, hatte er zuvor sich selbst abgebrochen. Jede Woche hielt er drei Fasttage; in der vierzigtägigen Festen nahm er keine andere Nahrung als Wasser und Brod. Hiemit verband er weite und[526] strenge Wallfahrtsgänge mit bloßen Füßen. Eine wunderbare Brodvermehrung brachte seine Frau auf bessere Gesinnungen, so daß auch sie sich seinen Bußübungen und Wallfahrten anschloß. Nach ihrem Tode entäußerte er sich vollends alles irdischen Besitzes und bat einen armen Einsiedler, daß er seine Wohnung mit ihm theile. Als er eines Tags bei einem Wirth um etwas zu essen bat, und dieser ihm nur gegen Bezahlung willfahren wollte, betete er zu Gott mit vollem Vertrauen und siehe es fand sich eine Münze zu seinen Füßen, mit welcher er bezahlte. Reich an Jahren wie an Tugenden beschloß er am 27. Juli 1280 sein Leben auf den Knieen liegend, wobei die Glocken des benachbarten Klosters, in dessen Kirche er zu beten pflegte, von selbst läuteten. Er wurde vom Bischofe von Fasuza in der Kathedralkirche zum hl. Petrus ehrenvoll beigesetzt und von Gott durch fortwährende Wunder verherrlichet. Sein Name steht im Mart. der Camaldulenser, unter deren geistliche Leitung er sich gestellt hatte. (VI. 495 –199).