Nicasius, S. (6)

[529] 6S. Nicasius, Ep. M. et Eutropia7, V. et Soc. M. M. (14. al. 12. Dec., 2. April, 23. Juli). Der hl. Nicasius gehört seit unvordenklichen Zeiten neben den hhl. Piatus und Eleutherius zu den Hauptpatronen der Stadt und der Erzdiöcese Rheims. Er wird auch (wegen geschehener Translation) um 2. April, am 23. Juli und 12. Dec. genannt. Seine Acten hat Surius herausgegeben. Nach den verlässigsten und wahrscheinlichsten Nachrichten starb er im J. 451 oder 453 durch die Vandalen. Mit ihm vollendeten sein Diakon Florentius und sein Lector Jucundus. Auch seine Schwester Eutropia, eine tugendreiche Jungfrau, wollte lieber sterben, als Glauben und Ehre verlieren, worauf sie sofort niedergemacht wurde. Am Grabe des hl. Nicasius und der hl. Eutropia, unfern der St. Agricolus-Kirche, geschahen mehrere Wunder. Später wurde an diesem Orte eine Basilica erbaut und eine Abtei (St. Nicaise) gegründet. Im J. 893 übersetzte Fulco, Erzbischof von Rheims, seine Reliquien in den Dom, der der allerheiligsten Jungfrau geweiht und von dem hl. Blutzeugen erbaut worden war. Sein Haupt bewahrt man in der Abtei St. Vedast in Arras. Andere Reliquien wurden (Boll. Febr. I. 881 sq., IIII. 186 sqq.) zu Tournay als wunderthätig verehrt. Der Abt Rabanus Maurus hinterlegte solche in seiner Abteikirche zu Fulda (Febr. I. 520). Nach Hack (S. 279) wird er mit halb abgeschlagenem Kopfe und einem Schwerte abgebildet. Man sieht ihn auch zugleich mit seiner hl. Schwester im Momente seines Todes.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 529.
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