[599] 5V. Oda, V. Mon. (20. April). Diese gottesfürchtige Jungfrau war die Tochter adelicher Eltern im Hennegau. Ihre Eltern hießen Wibert und Thescalina. Von Kindheit auf der Welt und ihren Freuden abhold, erklärte sie ihren Eltern, die sie zur Eheschließung zwingen wollten, fest und entschieden, daß sie hierin ihnen nicht gehorsamen werde, indem sie nur Christus als [599] ihren Bräutigam erkenne. Da dieß nichts half, und immer neue Anträge und Nöthigungsversuche eintraten, glaubte sie nicht zu sündigen, wenn sie sich verstümmelte, und schnitt sich die Nase ab, ja sie drohte mit weitern Verstümmelungen, wenn ihr die Eltern die Freiheit der Berufswahl nicht gestatteten. Da erlaubten sie ihr endlich den Eintritt in's Kloster zu Gode Hoge, wo sie nach einem außerordentlich gottseligen und frommen Leben im I. 1158 in das bessere Leben hinüber ging. Man erkennt ihr allgemein den Titel »verehrungswürdig« zu: bei Migne steht sie als Heilige. (II. 772.)