Petrus, S. (8)

[778] 8S. Petrus Ep. Conf. (9. Jan.). Dieser hl. Bischof von Sebaste in Klein-Armenien, früher Cabira, jetzt Siwas geheißen, ein Sohn der heil. Basilius20 und Emmelia [778] (s.d.d.), war der Jüngste unter den zehn Kindern, welche dieser heil. Ehe entsprossen waren, und verlor seinen Vater in dem zartesten Alter, wenn er überhaupt schon geboren war, als sein Vater starb. Seine Schwester Macrina2 erzog ihn. Als Jüngling begab er sich in das von seinem Bruder Basilius21 geleitete Kloster von Iris in Pontus, wo er in der Wissenschaft des Kreuzes Jesu Christi und in seiner heiligen Liebe sich begründete und befestigte, so daß er im J. 370 dessen geistliche Führung übernehmen konnte. Er lebte in seinem Kloster bis zum Jahre 380, wo er den bischöflichen Stuhl von Sebaste bestieg. Dieses Bisthum fand der hl. Petrus in trauriger Zerrüttung, da durch seinen Vorfahrer Eustathius der Arianismus tiefe Wurzeln in derselben geschlagen hatte. Nicht weniger Mühe machte ihm die übermäßige Strenge, die gleichfalls durch seinen Vorfahrer bis zur Verachtung der Ehe vorgeschritten, und wie alle dergleichen Verirrungen ohne Zweifel mit schweren Vergehungen gegen die Sittlichkeit verbunden war. Allein der hl. Petrus war wohl am meisten geeignet, auf den Trümmern des Irrthums das Gebäude der Wahrheit aufzuführen und man zweifelte nicht, daß seine Wahl die Wirkung einer besondern göttlichen Fürsorge gegen die Kirche von Sebaste gewesen sei. Auf dem allgemeinen Concilium von Constantinopel im J. 381 unterzeichnete er mit den übrigen Bischöfen die Verdammung der Macedonier, welche die Gottheit des hl. Geistes läugneten. Von dem Lobe seiner Heiligkeit, seines Eifers und seiner Klugheit spricht das ganze Alterthum. An der Spitze der Bücher des hl. Gregor von Nyssa, seines Bruders, gegen Eunomius findet sich ein Brief des hl. Petrus, weßhalb er auch unter die kirchlichen Schriftsteller gezählt wird. Er starb spätestens im J. 387. Das Mart. Rom. erwähnt ihn am 9. Januar. (I. 588.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 778-779.
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