[856] 210V. Petrus Cassin, (Juli), ein Priester aus der Gesellschaft Jesu, ein geborener Japanese, und von den Jesuiten erzogen, ging mit ihnen im Jahre 1614 in die Verbannung. Um sich im Glauben und der Tugend zu stärken, besuchte er Jerusalem und die Orte, wo der Heiland gewandelt. Ganz Indien und Persien durchwanderte er. Von da aus reiste er nach Rom. Dort entsagte er der Welt gänzlich und trat in die Gesellschaft Jesu ein i. J. 1620. Im Auftrag seiner Obern kehrte er in seine Heimath zurück. Um aber seinen Landsleuten unbekannt zu erscheinen, saß er zwei Jahre lang mit bloßem Haupte und nackten Füßen am Schiffsruder und ging zuletzt gar als Sclave nach Manila. Dort gelang es ihm, den japanesischen Wachen zu entgehen, und in Nangasaki angekommen, brachte er Viele, die aus Furcht vor den Martern abgefallen waren, wieder zum Christenthum zurück. Sich in die nördlichen Gegenden begebend, fiel er in feindliche Hände, die ihn in die königliche Stadt Jedo schleppten, wo er unter den größten Martern im Juli 1639 getödtet wurde.