[997] S. Protadius (Prothasius) (10. Febr.), Bischof von Besançon (Vesontium), Nachfolger des hl. Nicetius, welcher unter dem Könige Clotar II. i. J. 613 den bischöflichen Stuhl bestieg u. mit dem König in sehr engem Verhältnisse stand. Er wird am 10. Febr., seinem Todestage, verehrt. Nicht Rangsucht, heißt es in seiner Lebensbeschreibung, sondern die in ihm waltende Gotteskraft war die Ursache seiner Erhebung. Aus edlem Geschlechte hervorgegangen, adelte er sich noch mehr durch seine Tugenden. Die Großen der Erde fürchteten seine Strenge und liebten seine Unbescholtenheit und seinen [997] Freimuth. Ein Vater der Armen nährte er in ihnen Christum den Herrn. Um die Einheit in den Ceremonien und ihre würdevolle Schönheit zu befördern, gab er seinem Klerus Ritualvorschriften, welche von demselben bis auf den heutigen Tag als besonders ehrwürdige Reliquien angesehen und gehalten werden. Er starb i. J. 624 oder 626 und wurde in der alten Kirche bei St. Peter begraben. Auf dem bischöflichen Stuhle folgte ihm der heilige Claudius. Im J. 1624 wurde sein hl. Leib aus dem hölzernen in einen silbernen Schrein übertragen. Man ruft seine Fürbitte um günstige Witterung an. (II. 412–414.)