[20] S. Rabulas Abb. (19. Febr.). Der hl. Rabulas, »Abt im Orient,« war um d. J. 460 zu Samosata geboren. Von einem gewissen Barypsabas, einem Syrier unterrichtet, übte er sich in jeder Tugend, und lebte einsam auf Bergen und in Höhlen. Nach Umfluß einiger Jahre begab er sich mit einem Gefährten nach Phönicien, wo er durch seine Tugenden wunderbar leuchtete und wider seinen Willen auch hoch gestellten Männern bekannt wurde. Mit Hilfe des Kaisers Zeno (v. J. 474) und des Statthalters Johannes von Beiruth (Berythus) baute er auf einem Berge ein [20] großes Kloster. Von dort aus zog er mit den Seinigen zu den Heiden, und brachte Viele zur Erkenntniß Gottes. Vom Kaiser Anastasius (v. J. 491), der auf Zeno folgte, unterstützt, baute er ein anderes Kloster zu Byzanz, welches seinen Namen erhielt. Er war überaus nüchtern, bescheiden, herablassend, sanftmüthig, voll Liebe gegen die Brüder, voll Barmherzigkeit gegen Alle, und lebte bis zur Zeit des Kaisers Justinian des Großen (i. J. 527). Als er schon über 80 Jahre alt war, hörte er eine Stimme vom Himmel, die ihm zurief: »Kommet Alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken.« Nach einer kurzen Krankheit entschlief er bald darauf im Herrn. So die griechischen Legenden. Seine Todeszeit wird von den Boll. ungefähr ins J. 530 gesetzt. Er wird als Ein siedler und Klosterstifter verehrt. (III. 134.)